Symbolbild Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernen: Eine menschliche und eine androide Hand berühren sich
Tagung in Bonn

KAAD-Jahresakademie 2024 beschäftigt sich mit künstlicher Intelligenz

Bonn  ‐ Künstlicher Intelligenz (KI) kommt eine immer stärker werdende Rolle in globalen Diskursen zu; sie durchdringt Wissenschaft, Politik, unseren Alltag und sogar religiöse Sphären. Ende April 2024 beschäftigt sich damit die KAAD-Jahresakademie 2024.

Erstellt: 17.11.2023
Aktualisiert: 20.02.2024
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Die Entwicklung der KI wirft tiefgreifende Fragen über Menschlichkeit, Bewusstsein und Identität auf. So erfordert die Entstehung autonomer KI-Systeme grundsätzliche ethische Reflexionen über Verantwortung, Kontrolle und Entscheidungsfindung. Vor dem Hintergrund der strukturellen Veränderungen durch Automatisierung stellen sich zudem Fragen von Ungleichheit und sozialer Teilhabe – die Auswirkungen von KI auf Arbeit, Macht und soziale Dynamiken müssen abgeschätzt und hinsichtlich ihrer Menschenrechtskonformität hinterfragt werden.

Angesichts sogenannter Sprach-KI-Chatbots (wie ChatGPT) ist zudem der Wissenschaftsbetrieb im Allgemeinen mit verschiedenen Fragen, wie beispielsweise nach dem Wert und Schutz des geistigen Eigentums, der Transparenz, der ethischen Verantwortung oder des Datenschutzes, konfrontiert.

Auch für den Globalen Süden müssen Chancen und Risiken einer zunehmenden Implementierung von Künstlicher Intelligenz abgewogen werden: KI kann in unterschiedlichen Bereichen wie dem Gesundheitswesen, der Bildung und Landwirtschaft eingesetzt werden, um Dienstleistungen zu verbessern und insbesondere in ländlichen Gebieten besser zugänglich zu machen. Auf der anderen Seite kann eine bereits bestehende digitale Kluft vertieft, können Vorurteile und Ungleichheiten durch KI-gestützte Systeme verstärkt werden.

Künstliche Intelligenz kann auch für die Katholische Kirche und für Religionen im Allgemeinen Folgen positiver und negativer Art mit sich bringen, wie etwa hinsichtlich der Kommunikation und Interaktion zwischen Gläubigen, der Bildungsarbeit oder der pastoralen Arbeit. Gleichzeitig wirft KI etliche theologische Fragen auf.

Eine grundlegende Debatte, die die Technikfolgenabschätzung für die verschiedenen Bereiche durchdekliniert, ist folglich unumgänglich, um – mit Papst Franziskus gesprochen – herauszufinden, wie Künstliche Intelligenz „in den Dienst der Menschheit und des Schutzes unseres gemeinsamen Hauses gestellt werden kann“.

Die 37. Jahresakademie des KAAD möchte dazu einen Beitrag leisten und zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern von Wissenschaft, Politik und Kirche aus etwa fünfzig Ländern die (potenziellen) Auswirkungen von KI aus einer interdisziplinären und interkulturellen Perspektive betrachten und Kriterien für einen ethischen Umgang mit KI aufstellen.

Alle Informationen zur KAAD-Jahresakademie 2024 sowie das Anmeldeformular finden Sie auf der Internetseite des Katholischen Akademischen Ausländer-Dienstes kaad.de/ideelle-foerderung/jahresakademie

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