Konferenz in Nairobi

Gemischtes Echo auf Afrikanischen Klimagipfel

Drei Tage lang haben in Kenia Staats- und Regierungschefs aus ganz Afrika über das weitere Vorgehen gegen die Klimakrise verhandelt. Sie versprachen, selbst aktiver zu handeln – und forderten die Industrieländer zu einem stärkeren Engagement auf.

Erstellt: 07.09.2023
Aktualisiert: 07.09.2023
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In ihrer „Erklärung von Nairobi“ beschworen die Regierungsvertreter des Kontinents mehr Eigenleistung in Sachen Klimaschutz. Zugleich sollten Industrieländer als historische Verursacher der CO2-bedingten Erderwärmung stärker zur Verantwortung gezogen werden.

Bild: © Afrikanische Union/weltkirche.de-Collage

„Mit der Nairobi-Erklärung setzen afrikanische Staaten ein wichtiges Zeichen für mehr Klimaschutz, mehr internationale Kooperation und für einen auf afrikanische Bedürfnisse konzentrierten Ausbau erneuerbarer Energien“, betonte Joachim Fünfgelt, Energie-Referent bei „Brot für die Welt“. Länder des Globalen Nordens seien nun aufgefordert, diese Ambitionen kräftig zu unterstützen.

Kritik übte hingegen die Organisation International Crisis Group (ICG). „Klimafinanzierung war ein zentrales Thema.“ In der Erklärung fehle jedoch die Verbindung zwischen Klima, Frieden und Sicherheit, so ICG-Analystin Nazanine Moshiri. Dem Think Tank zufolge ist die Hälfte der Länder, die am stärksten unter den Folgen des Klimawandels leiden, auch von Konflikten betroffen. Entsprechend groß sei die Sorge, dass grüne Investitionen nicht bis zu Konfliktopfern durchdringen.

Vorbereitung auf COP28

Der erste kontinentale Klimagipfel in Nairobi galt als Vorbereitung auf die Weltklimakonferenz COP28 im November in Dubai. In ihrer Abschlusserklärung erkennen Afrikas Regierungsvertreter den Klimawandel als „größte Herausforderung für die Menschheit“ an. Mit Hilfe von Partnern will der Kontinent seine Produktion erneuerbarer Energien bis 2030 verfünffachen. Eine industrielle Entwicklung nach Vorbild der USA und Europa soll dabei übersprungen werden.

Zudem fordern die Unterzeichner die Industrieländer auf, bisherige Zusagen bei der Klimafinanzierung einzuhalten. Auch der vor einem Jahr beschlossene Klima-Entschädigungsfonds müsse zügig umgesetzt und das globale Finanzwesen zugunsten von Entwicklungsregionen reformiert werden.

KNA

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