
Bewahrung der Schöpfung ist jetzt offizieller Teil des Römischen Messbuchs
Bonn ‐ Das Deutsche Liturgische Institut hat die Übersetzung des neuen Messformulars „Für die Bewahrung der Schöpfung" veröffentlicht. Umwelt-Bischof Lohmann zeigt sich dankbar: „Die Bewahrung der Schöpfung wird somit noch einmal wichtiger Bestandteil der Liturgie."
Aktualisiert: 04.08.2025
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Das Römische Messbuch erhält erstmals eine eigene Liturgie zur Bewahrung der Schöpfung. Wie die Deutsche Bischofskonferenz in Bonn mitteilte, liegt das vom Vatikan unter Papst Leo XIV. am 3. Juli veröffentlichte Messformular „pro custodia creationis" nun auch in deutscher Übersetzung vor.
Die Übersetzung entstand in Zusammenarbeit des Deutschen Liturgischen Instituts mit Experten aus Österreich und der Schweiz. Das neue Messformular reiht sich in die Kategorie der „Messen und Orationen für besondere Anliegen" ein und soll eine liturgische Brücke zwischen Glaubensbekenntnis und Umweltverantwortung schlagen.
Einsatz zum Welttag der Schöpfung geplant
Weihbischof Rolf Lohmann (Münster), Vorsitzender der Arbeitsgruppe für ökologische Fragen der Deutschen Bischofskonferenz, sieht das neue Messformular als wichtigen liturgischen Baustein. Er ermutigt Pfarrgemeinden und Verbände zur Nutzung – insbesondere zum Welttag der Schöpfung am 1. September, aber auch zu anderen geeigneten Anlässen. „Die Bewahrung der Schöpfung wird somit noch einmal wichtiger Bestandteil der Liturgie“betont Lohmann.
Das Messformular enthält spezielle biblische Lesungen und Gebete, die menschliche Verantwortung für den Planeten thematisieren. Kardinal Arthur Roche, Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für Gottesdienst und Sakramentenordnung, verweist in seinem begleitenden Dekret auf Papst Franziskus' Umwelt-Enzyklika „Laudato si'" von 2015.
Liturgische Verankerung des Umweltschutzes
Die Aufnahme einer Umweltschutz-Liturgie in das offizielle Messbuch markiert einen bedeutsamen Schritt in der katholischen Kirche. Das Messformular verbindet liturgische Tradition mit aktuellen ökologischen Herausforderungen und bietet Gemeinden eine konkrete Möglichkeit, Umweltverantwortung im Gottesdienst zu thematisieren.
Das neue Messformular steht Gemeinden ab sofort zur Verfügung. Eine Verpflichtung zu dessen Verwendung besteht derweil nicht – wie bei allen Formularen für besondere Anliegen liegt die Entscheidung bei den Verantwortlichen vor Ort.
Links und Texte zum Thema
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