Ihrem Heimatland Australien wirft die Schwester vor, „durch seinen Gebrauch als auch den Export von Kohle und Gas einen bedeutenden Beitrag zur Klimakrise zu leisten. Aber Australien hat wenig getan, diesen Beitrag zu senken.“ Schwester Janice betont: „Angesichts der seit langem bestehenden Verbindung zum Pazifik glauben wir, dass wir die moralische Pflicht haben, alles in unserer Macht Stehende zur Verhinderung des schlimmsten Szenarios und zur Hilfe für die am stärksten Betroffenen zu tun.“
Mit der politischen und finanziellen Hilfe Australiens für die Nachbarn in der Südsee sieht es so bescheiden aus, dass die Südseestaaten ihrem Ärger ganz undiplomatisch freien Lauf lassen. „Wir können nicht weiter über Partnerschaften sprechen, während ihr damit fortfahrt, eure Kohleemissionen in die Atmosphäre zu pusten. Das bringt mein Volk um und lässt mein Volk ertrinken“, hielt im August ein zorniger Enele Sopoaga, Premierminister des Südseestaates Tuvalu, bei einer Klimakonferenz der Südseestaaten in Fidschi den Australiern vor. Für zusätzliche Wut sorgte die Bemerkung des australischen Vizepremierministers Michael McCormack, die Südseeinsulaner müssten sich um ihr Überleben keine Sorgen machen, weil viele von ihnen „sowieso schon als Erntehelfer in Australien arbeiten“.
Den Klimamissionaren ist klar, dass ihr Erscheinen im Parlament nicht über Nacht aus Australiens Regierung einen klimapolitischen Paulus macht. Aber die Ordensmänner und -frauen sind nicht weltfremd hinter dicken Klostermauern mit dem Singen frommer Choräle zu Orgelklängen beschäftigt, sondern wissen sehr gut auf der Klaviatur der Öffentlichkeitsarbeit zu spielen. Schwester Geraldine kündigt an: „Wir werden unsere Gespräche mit den Politikern zusammenfassen und den Bericht an Gemeinden und Bistümer verschicken.“ Und sie verspricht auch, die neuen Kontakte zu den Politikern zu pflegen. Die Botschaft ist klar: Die Klimamissionare lassen nicht locker.