Einfluss von Staaten und Konzernen

Erzbischof von Fidschi warnt vor neuer „Kolonialmacht“ China

Suva ‐ Der katholische Erzbischof von Fidschis Hauptstadt Suva hat zum Unabhängigkeitstag vor fremden Einflüssen in dem pazifischen Inselstaat gewarnt.

Erstellt: 12.10.2022
Aktualisiert: 19.10.2022
Lesedauer: 

„Heute zieht es neue Kolonialmächte nach Fidschi. Es gibt die Angst vor China und chinesischen Rohstoffindustrien und -unternehmen“, zitierte das australische Nachrichtenportal CathNews am Mittwoch aus der Erklärung von Erzbischof Peter Loy Chong. Aber auch mächtige multinationale Konzerne sowie Nationen wie Australien, die USA und Neuseeland übten politischen Einfluss auf Fidschi und die anderen Inselstaaten in Ozeanien aus.

Erzbischof Chong war neun Jahre alt, als Fidschi am 10. Oktober 1970 von Großbritannien unabhängig wurde. Rund 60 Prozent der knapp 900.000 Einwohner von Fidschi sind Christen, von denen die Mehrheit protestantischen und evangelikalen Kirchen angehört. 1,9 Prozent sind Katholiken.

China baut seit Jahren seinen Einfluss im Pazifik durch Infrastruktur, Diplomatie, Kredite und militärische Schutzversprechen aus. Im Frühsommer tourte Chinas Außenminister Wang Yi durch acht pazifische Inselstaaten, darunter Fidschi und Osttimor. Im April 2022 schloss China mit den Salomonen ein Sicherheitsabkommen, das es laut anonym veröffentlichten Dokumenten China in Zukunft erlaubt, die Salomonen mit Schiffen anzusteuern und dort „logistisch nachzuladen“. Die USA, Australien und Neuseeland befürchten, dass es China um den Aufbau eines Netzes militärischer und strategischer Positionen in der Südsee geht.

KNA