Welche Trends gibt es bei der Kinderarbeit?
Im Vergleich zu 2000 ist die Zahl der Kinderarbeiter stark gesunken (von 246 Millionen auf 152 Millionen im Jahr 2018), aber der Rückgang ist in den letzten Jahren langsamer geworden. Besonders deutlich gesunken ist die Zahl der Kinderarbeiter in der Region Asien und Pazifik, aber auch in Lateinamerika nimmt Kinderarbeit ab. In Subsahara-Afrika hingegen scheint Kinderarbeit in den letzten Jahren wieder zugenommen zu haben. Ein Grund hierfür sind generell die schleppende wirtschaftliche Entwicklung, aber auch eine wachsende Zahl an bewaffneten Konflikten und Naturkatastrophen. Auch im Nahen Osten beobachtet Unicef, dass in Folge der Konflikte in Syrien und Irak sowohl die Zahl der Kinderehen als auch die Zahl der Kinderarbeiter unter den Flüchtlingen deutlich zugenommen hat.
Welche Strategien gibt es zur Bekämpfung der Kinderarbeit?
Um Kinderarbeit zu beenden, sehen Hilfsorganisationen in erster Linie die jeweiligen Regierungen in der Pflicht: Sie müssten die Schulpflicht durchsetzen und dafür sorgen, dass das Ende der Schulpflicht und das Mindestalter für die Zulassung zur Arbeit rechtlich angeglichen würden. Staatliche Aufsichtsbehörden müssten gestärkt und Arbeitgeber, die Kinder ausbeuten, bestraft werden, forderte etwa terre des hommes.
Reichen Gesetze aus?
Nein. Auch die Ursachen wie Armut und fehlende Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten müssen bekämpft werden. Hilfsorganisationen fordern Investitionen in alle Lebensbereiche eines Kindes, insbesondere in Bildung und den Zugang zu kostenfreien Schulen sowie in die soziale Sicherheit von Kindern und ihren Familien. Internationale Unternehmen müssten sich verpflichten, Kinderrechte zu schützen – unter anderem, indem sie dafür sorgen, dass in der gesamten Lieferkette keine Kinderarbeit vorkommt. „Die Sternsinger“ appellierten kürzlich an die Konsumenten in Deutschland, beim Kauf von Produkten, die aus ausbeuterischer, gesundheitsschädigender Kinderarbeit stammen könnten, auf glaubwürdige Siegel zu achten.