
UN-Bericht: 138 Millionen Kinder weltweit in Kinderarbeit
Genf ‐ Der Kampf gegen Kinderarbeit hat seit dem Jahr 2000 beträchtliche Fortschritte gemacht. Vom Ziel einer völligen Abschaffung ist die Welt aber noch weit entfernt. Aktuelle Entwicklungen machen das nicht leichter.
Aktualisiert: 12.06.2025
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Fast 138 Millionen Kinder weltweit waren im Jahr 2024 mit Kinderarbeit beschäftigt, darunter rund 54 Millionen mit gefährlicher Arbeit. Trotz eines beträchtlichen Rückgangs werde das Entwicklungsziel der Vereinten Nationen, Kinderarbeit in allen Formen bis 2025 zu beseitigen, verfehlt, wie es in einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO und des UN-Kinderhilfswerks Unicef heißt.
Nach den Schätzungen der beiden UN-Behörden müssen von 100 Kindern zwischen 5 und 17 Jahren im weltweiten Schnitt acht arbeiten. Drei leisten dabei eine Tätigkeit, die ihre Gesundheit, Sicherheit oder Entwicklung aufs Spiel setzt. Dazu zählten Arbeiten in gefährlichen Branchen wie etwa dem Bergbau und beim Einsatz von Pestiziden auch der Landwirtschaft sowie Arbeiten, die über 43 Stunden die Woche ausgeübt werden. Mit zunehmendem Alter sind vor allem Jungen von Kinderarbeit betroffen.
Nach einem alarmierenden Anstieg zwischen 2016 und 2020 sei die Zahl der Kinder in Kinderarbeit um 22 Millionen zurückgegangen, heißt es in dem Bericht „Kinderarbeit. Globale Schätzungen 2024“. Im Vergleich zum Jahr 2000 sind es nach UN-Angaben sogar 100 Millionen weniger - und das, obwohl die Zahl der Kinder auf der Erde seitdem um 230 Millionen gestiegen ist. Dennoch würde es selbst mit dem vierfachen Tempo bis 2060 dauern, bis Kinderarbeit weltweit beseitigt wäre.
ILO-Generaldirektor Gilbert Houngbo sagte, der Bericht zeige, dass Fortschritte möglich seien. Die Eltern brauchten Zugang zu menschenwürdiger Arbeit, damit ihre Kinder nicht als Verkäufer auf Märkten oder auf Bauernhöfen die Familie unterstützen müssten. Die Leiterin von Unicef, Catherine Russell, sprach von „erheblichen Fortschritten“ im Kampf gegen Kinderarbeit. Mittelkürzungen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit drohten diese Errungenschaften aber wieder zunichte zu machen, warnte sie. „Wir müssen wieder dafür sorgen, dass Kinder in Klassenzimmern und auf Spielplätzen sind und nicht bei der Arbeit.“
Den Daten zufolge ist die Landwirtschaft mit 61 Prozent aller Fälle nach wie vor der größte Sektor für Kinderarbeit. Mit 27 Prozent folgen Dienstleistungen wie Hausarbeit und Verkauf von Waren auf Märkten. 13 Prozent der Kinderarbeit findet in der Industrie statt, einschließlich Bergbau und Fertigung.
Während die Kinderarbeitsquote in Asien und im Pazifik-Raum sowie in Lateinamerika deutlich zurückging, zeigt Afrika südlich der Sahara weiter ein hohes Aufkommen von Kinderarbeit. Dort leben laut dem Bericht fast zwei Drittel aller Kinder in Kinderarbeit weltweit. Zwar sank auch im südlichen Afrika die Häufigkeit von Kinderarbeitsfällen von 23,9 auf 21,5 Prozent - vor dem Hintergrund der seitdem gewachsenen Bevölkerung blieb die absolute Zahl jedoch auf dem gleichen Niveau.
KNA

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