COP30 Brasil Amazonia
Misereor-Expertin: Deutschland kann als Nord-Süd-Brückenbauer agieren

Countdown zur Weltklimakonferenz: Gipfeltreffen am Donnerstag

Belém  ‐ In wenigen Tagen beginnt die nächste Weltklimakonferenz. Aus fast allen Staaten der Erde reisen Teilnehmer nach Brasilien. Nur ein großer Player sitzt wohl nicht mit am Verhandlungstisch.

Erstellt: 03.11.2025
Aktualisiert: 04.11.2025
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In der brasilianischen Amazonasmetropole Belém beginnt am 10. November die diesjährige Weltklimakonferenz. Tausende Delegierte wollen dann bis zum 21. November über Maßnahmen im Kampf gegen den Klimawandel beraten. Konkret geht es um die Umsetzung des vor zehn Jahren abgeschlossenen Pariser Klimaabkommens. Es sieht vor, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad, möglichst sogar 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Dies soll durch Verminderungen beim Ausstoß von Kohlendioxid und anderen klimaschädlichen Gasen wie Methan und Lachgas geschehen.

Der Konferenz vorgeschaltet ist am Donnerstag und Freitag (6./7. November) ein Gipfeltreffen von Staats- und Regierungschefs aus aller Welt. Nichtregierungsorganisationen erhöhten im Vorfeld den Druck, sie fordern mehr Engagement beim Umwelt- und Klimaschutz. „Die Lösungen liegen längst auf dem Tisch“, sagte die Klima-Expertin des kirchlichen Hilfswerks Misereor, Anika Schroeder, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). „Die brasilianische Präsidentschaft hat die Chance, die üblichen Blockaden zu vermeiden und die zentralen Fragen offensiv anzugehen: Wie gelingt der weltweite Ausstieg aus fossilen Energien – und wie kann er gerecht gestaltet werden?“

Hier müsse sich die Bundesregierung klar an die Spitze stellen, forderte die Vertreterin des Hilfswerks. „Deutschland hat in der Vergangenheit oft als Brückenbauer zwischen Nord und Süd agiert – an diese Rolle muss es anknüpfen.“ Entscheidend für die eigene Glaubwürdigkeit seien jedoch nicht Worte, sondern Taten. „Klimaschutz muss auch zu Hause konsequent umgesetzt werden“, so Schroeder. „Und wer weiß – vielleicht bringt Bundeskanzler Friedrich Merz zum High-Level-Segment kurz vor Konferenzbeginn ja doch noch eine Überraschung mit nach Belém.“

Dem Pariser Klimaabkommen haben sich fast alle Staaten der Erde angeschlossen. Die USA unter Präsident Donald Trump haben allerdings ihren Austritt erklärt. Zum zweiten Mal nach 2017.

KNA

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