Erzdiözese Santiago de Cuba feiert 500-jähriges Gründungsjubiläum
Santiago de Cuba ‐ Am 22. Oktober 1523 wurde in Santiago de Cuba die erste Diözese auf heute kubanischem Boden errichtet. Dabei war ursprünglich ein anderer Ort angedacht.
Aktualisiert: 09.11.2023
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Nach Ansicht des Erzbischofs von Kuba war die offizielle Eröffnung des Jubiläumsjahrs zum 500. Jahrestag der Gründung der Diözese Santiago de Cuba, der ersten Diözese auf kubanischem Boden, ein historisches Ereignis von sozialer, kultureller und religiöser Bedeutung für die gesamte kubanische Bevölkerung. Anlässlich der am 22. Oktober gestarteten Feierlichkeiten habe Papst Franziskus auf Bitten des Erzbistums hin ein Heiliges Jahr ausgerufen, das noch bis zum 22. Oktober 2024 geht. Während dieser Zeit werde allen, die zur Kathedrale Nuestra Señora de la Asunción pilgern und die Heilige Pforte durchschreiten, ein vollkommener Ablass gewährt, berichtet der Erzbischof von Santiago de Cuba, Dionisio García Ibáñez, gegenüber der Agentur Fides.
„Lasst uns dieses Jahr der Gnade beginnen, damit es ein Jahr des Lebens, der Läuterung, der Umkehr, der Rückkehr zur Quelle, der Rückkehr zu den Wurzeln wird. Eine Zeit der Begegnung mit Gott, der das Zentrum unserer Existenz ist“, so García Ibáñez. Es werde eine Zeit der Danksagung, der Freude inmitten der vielen Schwierigkeiten des Alltags sein. „Das Jubiläumsjahr ist auch eine Zeit der Umkehr, der Rückkehr zu Gott, der Wiedervereinigung mit ihm, wenn wir ihn vergessen haben. Es wird eine Zeit sein, in der wir unser Vertrauen in Ihn stärken, aber auch eine günstige Zeit, Ihn zu suchen und zu finden, wenn wir Ihn nicht kennen, in der Gewissheit, dass wir nicht enttäuscht werden.“
In der Eröffnungsmesse des Heiligen Jahres zum fünfhundertjährigen Gründungsjubiläum der Diözese Santiago de Cuba dankte der Erzbischof dem Herrn für seine ständige Gegenwart und der gesamten Gemeinschaft und den Brüdern und Schwestern anderer christlicher Gemeinschaften für ihre Teilnahme. „Danke, Herr, denn du warst immer hier auf der Erde und in diesem Volk, das so unterschiedlich ist, aber durch den Wunsch geeint, Brüder zu sein, mit dem Wunsch nach dem Guten, nach Frieden und nach Gerechtigkeit.“ Der Bischof hob besonders die Anwesenheit von Gläubigen aus anderen christlichen Gemeinschaften hervor: „Ich wollte, dass sie mit uns feiern, denn auch für sie ist das Wort Gottes eine Lebensregel. Wir alle, Katholiken oder Angehörige anderer Kirchen und christlicher Gruppen, die glauben, dass Jesus Christus unser einziger Erlöser ist, feiern gemeinsam 500 Jahre Präsenz und Verkündigung seiner Botschaft, die immer eine Botschaft der Humanisierung, der Barmherzigkeit und des Heils war und ist“.
„Wir feiern nicht nur den 500. Jahrestag der Präsenz des Wortes Gottes in diesem Land und in der christlichen Gemeinschaft, sondern auch den 500. Jahrestag der Erklärung der Erhebung der bisherigen Villa de Santiago zur Stadt Santiago de Cuba“, so der Erzbischof des kubanischen Hauptstadterzbistums. Es sei ein religiöses, historisches Ereignis und eine Begegnung zwischen den Kulturen, mit all der Vielfalt, die jeden Kubaner ausmache, mit Tugenden und Sünden, damals wie heute. Das Wichtigste sei, dass man begonnen habe, Christus zu predigen.
Die Datierung der Anfänge des Erzbistums Santiago de Cuba ist dabei gar nicht so einfach. Mehrere Bischöfe waren für das damalige Bistum Baracoa designiert worden, traten das Amt jedoch nie an. Der Belgier Johannes Witte O.P. wurde dann 1516 zum Bischof von Baracoa ernannt und verlegte den Sitz des Bistums in den Jahren 1922 und 1923 nach Santiago de Cuba. Dabei betrat Witte selbst niemals kubanischen Boden, er führte seine Diözese von Valladolid in Spanien aus, bevor er 1525 zurücktrat.
weltkirche.de auf Basis von Fides-Material