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Start noch vor dem 20. Januar geplant

Kuba will auf Wunsch des Papstes 553 Gefangene freilassen

Zum „Heiligen Jahres 2025“ hatte Papst Franziskus die Regierungen zu Amnestien und Straferlassen aufgerufen – um „Hoffnung zurückzugeben“. Das kommunistische Kuba ist dem nun gefolgt.

Erstellt: 15.01.2025
Aktualisiert: 15.01.2025
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Zum vom Papst ausgerufenen Heiligen Jahr 2025 will Kuba 553 Strafgefangene freilassen. Diese Entscheidung habe Präsident Miguel Díaz-Canel in einem Brief an Papst Franziskus mitgeteilt, wie aus einem Bericht von Vatican News (Mittwoch) hervorgeht.

Begründet wird die Freilassung in einer Erklärung des kubanischen Außenministeriums durch „enge und aktive Beziehungen mit dem Vatikanstaat“. Besonders auf das Treffen zwischen Franziskus und Präsident Díaz-Canel im August 2022 wird hingewiesen. Damals sei unter anderem über die Lage der Gefangenen sowie über die Politik der USA gesprochen worden.

Kubas Außenministerium erklärte am Dienstag (Ortszeit), dass das Land eine „respektvolle, offene und konstruktive Beziehung zum Vatikan und zum Heiligen Vater“ pflege; das erleichtere die Entscheidung für die Freilassung von Gefangenen.

Laut dem Bericht soll diese in den kommenden Tagen und Wochen erfolgen; einige sollten noch vor dem Ende der Amtszeit von US-Präsident Joe Biden am 20. Januar freikommen. Die Freilassung erfolgt vor diesem Hintergrund in einem politisch sensiblen Moment; hat Biden doch dem US-Kongress mitgeteilt, er wolle die Bezeichnung Kubas als „Staatlicher Sponsor von Terrorismus“ aufheben, als Teil eines auch von der Kirche unterstützten Abkommens.

Bidens Vorgänger und Nachfolger Donald Trump hatte Kuba kurz vor Ende seiner ersten Amtszeit erneut auf die Liste der Terror-Staaten gesetzt. Er könnte Bidens Entscheidung nach seiner Amtseinführung direkt zurücknehmen.

Papst Franziskus hatte in seiner im Mai 2024 veröffentlichten Ausrufungsbulle des kirchlichen Jubiläumsjahres „Spes non confundit“ (Die Hoffnung lässt nicht zugrunde gehen) vorgeschlagen, Regierungen sollten 2025 Initiativen ergreifen, „die Hoffnung zurückgeben; Formen der Amnestie oder des Straferlasses, um den Menschen zu helfen, das Vertrauen in sich selbst und in die Gesellschaft zurückzugewinnen; Wege der Wiedereingliederung in die Gemeinschaft, denen eine konkrete Verpflichtung zur Einhaltung der Gesetze entsprechen möge“.

Die Freilassung von Gefangenen hat auch in der Vergangenheit eine wichtige Rolle in der Beziehung zwischen Kuba und dem Heiligen Stuhl gespielt. 1998, als Papst Johannes Paul II. die Insel besuchte, ließ Fidel Castro rund 200 Menschen frei. Tausende Gefangene erhielten ihre Freiheit vor der Reise von Benedikt XVI. 2012 und rund 3.500 vor der Reise von Franziskus 2015.

Ende 2014 wurden die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und Kuba wiederhergestellt. Die damaligen Präsidenten Barack Obama und Raúl Castro dankten damals Papst Franziskus, zur Erreichung des Abkommens beigetragen zu haben.

KNA

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