Mit Integrationsbeauftragtem der Bundesregierung

Flüchtlingsbischöfe besuchen Erstaufnahme in Schwerin

Schwerin ‐ Viele Geflüchtete müssen nach ihrer Ankunft in Deutschland zunächst in eine Erstaufnahmeeinrichtung. Der evangelische und der katholische Flüchtlingsbischof haben sich am Freitag gemeinsam ein Bild von der Lage von einer Einrichtung in Mecklenburg-Vorpommern gemacht.

Erstellt: 03.07.2023
Aktualisiert: 10.07.2023
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Die Flüchtlingsbeauftragten der beiden großen Kirchen in Deutschland haben am Freitag eine Erstaufnahmeeinrichtung und kirchliche Projekte für Geflüchtete in Schwerin besucht. „Kirchliche Flüchtlingsarbeit besteht im Wesentlichen daraus, Geflüchteten menschenwürdig zu begegnen, ihnen einen Raum zu geben, der ihnen in erster Linie Schutz bietet und in dem sie gut ankommen können“, erklärten der katholische Hamburger Erzbischof Stefan Heße und der evangelische Berliner Bischof Christian Stäblein im Anschluss. An der Visite nahmen auch die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan und Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Christian Pegel (beide SPD) teil.

Alabali-Radovan würdigte die kirchliche Flüchtlingsarbeit. „Die Kirchen und Hilfsorganisationen leisten in der Erstaufnahme von Geflüchteten an vielen Orten in ganz Deutschland mit vielen Haupt- und Ehrenamtlichen sehr wichtige Arbeit.“ Pegel betonte: „Flüchtlings- und vor allem Integrationsarbeit ist ohne das vielfältige haupt- und ehrenamtliche Wirken gerade auch kirchlich getragener Hilfsorganisationen nicht denkbar.“

Die von den Malteser Werken betriebene Erstaufnahmeeinrichtung ist nach Angaben der Kirchen eine von zwei Einrichtungen des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Platz für bis zu 900 Menschen bietet. Die Besucher hätten Gespräche mit der Einrichtungsleitung, Mitarbeitern sowie ehemaligen Bewohnern geführt.

Alabali-Radovan erklärte weiter, gerade für Familien mit Kindern dürften Erstaufnahmeeinrichtungen nur eine kurzzeitige Lösung sein. „Nach oftmals traumatischen Erlebnissen auf der Flucht brauchen Familien ein schnelles Ankommen und jede Unterstützung, die wir geben können.“ Sie verwies auf das von der Bundesregierung initiierte und von den Kirchen unterstützte Programm „Neustart im Team“ (NesT). Es sorge dafür, dass die Menschen durch Mentoren ganz praktische Hilfe im Alltag bekämen und neue Kontakte knüpfen könnten.

KNA

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