
Digitalisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa
Freising ‐ Warum Estland eine Vorreiterfunktion einnimmt, welche Chancen und Gefahren gesehen werden und was die Schattenseiten der Digitalisierung sind, thematisiert die Zeitschrift.
Aktualisiert: 17.02.2023
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Um die Digitalisierung in Mittel-, Ost- und Südosteuropa dreht sich alles in der neuen Ausgabe der Zeitschrift „OST-WEST. Europäische Perspektiven“ (OWEP). Die Redaktion wollte dafür unter anderem wissen, was eine künstliche Intelligenz kann und ließ die Software ChatGPT einen Artikel über Vorteile und Risiken der Digitalisierung schreiben. - Die Zeitschrift wird vom katholischen Osteuropa-Hilfswerk Renovabis und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) herausgegeben. Sie erscheint im Verlag Friedrich Pustet.
In den Ländern im Osten Europas sei die Digitalisierung häufig wesentlich weiter fortgeschritten als in Deutschland, heißt es in der Ankündigung. Über deren Chancen und Gefahren reflektiert zu Beginn Dmytro Khutkyy in seinem Essay. Der gebürtige Ukrainer ist wissenschaftlicher Mitarbeiter an der estnischen Universität Tartu. Er warnt vor einer „digitalen Kluft“ der Gesellschaft, wenn der Internetzugang nicht für jeden erschwinglich sei und es an Kompetenz im Umgang mangle.
OWEP-Chefredakteurin Gemma Pörzgen analysiert, warum Estland in Europa eine Vorreiterfunktion einnimmt und seine Online-Kompetenzen sogar in andere Länder exportiert. Der Journalist Dirk Auer hat mit zwei „digitalen Nomaden“ gesprochen - Menschen, die ihrer Arbeit überwiegend im Internet nachgehen und ortsunabhängig ihr Geld verdienen. Seine Interviewpartner leben derzeit in Albanien und berichten, warum sie gerade dieses Land gewählt haben.
Die Schattenseiten der Digitalisierung zeigen sich besonders in autoritären Staaten wie Russland und Aserbaidschan im Einsatz von Spionage-Software, digitaler Überwachung und Cyber-Angriffen. Mit welchen Strategien das Putin-Regime das Internet in Russland zu begrenzen versucht und wie sich die Menschen dieser Überwachung entziehen, beschreibt der Beitrag des Politikwissenschaftlers Alexey Yusupov. Die Schriftstellerin Julya Rabinowich lässt die Leserinnen und Leser in ihrer fiktiven Erzählung „Disconnected“ daran teilhaben, wie ein Mensch nach 20 Jahren des Schlafens wieder erwacht und sich in neuen, digitalen Zeiten wiederfindet.
Renovabis/KNA
„OST-WEST. Europäische Perspektiven“
„OST-WEST. Europäische Perspektiven“ berichtet umfassend über gesellschaftliche Entwicklungen, politische Trends, kirchliches Leben und soziale Fragen in allen Ländern Mittel-, Ost- und Südosteuropas, von Estland bis Albanien, von Polen bis Kasachstan. OWEP erscheint vierteljährlich im Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, und wird herausgegeben von Renovabis, dem Osteuropa-Hilfswerk der Katholischen Kirche in Deutschland, und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK).