Bischof Bertram Meier übernimmt Ratsvorsitz der Maximilian-Kolbe-Stiftung
Berlin ‐ Seit 2007 setzt sich die Maximilian-Kolbe-Stiftung für Versöhnung und Frieden in Europa ein. Nun hat sie einen neuen Vorsitz.
Aktualisiert: 19.11.2024
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Ein bedeutender Wechsel an der Spitze der Maximilian-Kolbe-Stiftung: Dr. Bertram Meier, Bischof von Augsburg und Vorsitzender der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz, ist zum neuen Vorsitzenden des Stiftungsrats der Maximilian-Kolbe-Stiftung gewählt worden. Die Entscheidung fiel bereits Ende letzter Woche in Berlin, wie das Bistum Augsburg und das Maximilian-Kolbe-Werk mitteilten. Meier übernimmt das Amt von Dr. Ludwig Schick, dem früheren Erzbischof von Bamberg.
An der Seite von Bischof Meier steht künftig Weihbischof Dr. Maciej Małyga aus dem polnischen Wroclaw (ehemals Breslau) als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats. In dieser Funktion folgt auf den früheren Erzbischof von Katowice (ehem. Kattowitz), Wiktor Skworc. Weihbischof Małyga gehört, wie auch Bischof Meier, der Kontaktgruppe der Deutschen und der Polnischen Bischofskonferenz an.
Inspiration durch Begegnung und Austausch
In seiner Abschiedsrede sprach der ehemalige Stiftungsratsvorsitzende Schick mit bewegenden Worten über seine Zeit als Vorsitzender. „Die berührenden Begegnungen mit Überlebenden der nationalsozialistischen Terrorherrschaft und der anregende Austausch mit jungen Menschen aus ganz Europa darüber, wie wir Versöhnung schaffen können für eine bessere Zukunft in Gerechtigkeit und Frieden, haben mich inspiriert und begleitet. Dafür bin ich sehr dankbar“, so Schick.
Die Maximilian-Kolbe-Stiftung wird von der Deutschen und der Polnischen Bischofkonferenz getragen. Sie initiiert und unterstützt seit 2007 Versöhnungsprozesse auf europäischer Ebene. Sie führt beispielsweise Workshops und Sommercamps zur gewaltbelastenden Vergangenheit in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau (Polen), in Spac (Albanien) und in Sarajewo (Bosnien-Herzegowina) durch.
Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft
Ein großer Teil des Stiftungskapitals der Maximilian-Kolbe-Stiftung stammt aus dem Prozess der Entschädigung der Zwangsarbeiter in kirchlichen Einrichtungen während des II. Weltkriegs, der nach dem Tod der letzten Betroffenen zum Ende gekommen war. Diese Gelder, ergänzt durch Mittel der polnischen Bischöfe, legten den finanziellen Grundstein der Stiftung.
Der Gründungsimpuls kam zunächst aus dem Maximilian-Kolbe-Werk, das sich seit mehr als 50 Jahren um ehemalige Häftlinge nationalsozialistischer Konzentrationslager und Ghettos in Mittel- und Osteuropa kümmert und derzeit rund 5.000 KZ- und Ghetto-Überlebende in Polen, der Ukraine und weiteren Ländern mit finanziellen Beihilfen, der Organisation von häuslicher Pflege, Essen auf Rädern und sozialmedizinischer Begleitung unterstützt.
Mit der neuen Führungsstruktur rücken die Maximilian-Kolbe-Stiftung und das -Werk noch enger zusammen. Sichtbar wird dies nicht zuletzt durch die personellen Überschneidungen zwischen den Führungsgremien von Maximilian-Kolbe-Stiftung und -Werk, der sogenannten Mitgliederversammlung bzw. dem Stiftungsrat. Dem Vorstand gehören künftig Peter Weiß (ehem. MdB), Dr. Jörg Lüer (Deutsche Kommission Justitia et Pax), Steffen Feldmann (Caritas Internationalis), Gerold König (Pax Christi, deutsche Sektion), Prälat Dr. Jaroslaw Mrówczyński (Sekretariat der polnischen Bischofskonferenz), Ulrich Pöner (Sekretariat der deutschen Bischofskonferenz) und Dr. Markus Ingenlath (Renovabis) an.
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