Missio: Humanitäre Katastrophe in Äthiopien nicht vergessen
Äthiopien ‐ Das katholische Hilfswerk Missio Aachen warnt vor dem Vergessen der humanitären Katastrophe in der kriegsverwüsteten äthiopischen Region Tigray. „Die politischen Friedensbemühungen treten auf der Stelle. Das Leid der Menschen verschlimmert sich von Tag zu Tag“, erklärte Missio-Sprecher Johannes Seibel am Montag in Aachen.
Aktualisiert: 11.01.2023
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Das katholische Hilfswerk Missio Aachen warnt vor dem Vergessen der humanitären Katastrophe in der kriegsverwüsteten äthiopischen Region Tigray. „Die politischen Friedensbemühungen treten auf der Stelle. Das Leid der Menschen verschlimmert sich von Tag zu Tag“, erklärte Missio-Sprecher Johannes Seibel am Montag in Aachen. Projektpartner vor Ort hülfen den Opfern, so gut es gehe. Dies sei jedoch mühsam, wenn die internationale Diplomatie zugleich kaum Fortschritte mache: „Wir brauchen mehr internationale Vermittlungsbemühungen.“
Wenigstens die Notversorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln, Medizin und Wasser müsse sichergestellt sein, mahnte Seibel. „Das ist die Voraussetzung für alle anderen Bemühungen um Frieden und Versöhnung.“ Der Bürgerkrieg müsse schnellstmöglich enden.
Mindestens 63.000 Menschen sind den Angaben zufolge bisher aus der Region Tigray in den benachbarten Sudan geflohen. Schätzungsweise 350.000 Menschen leiden unter einer Hungersnot. Nach Angaben der Vereinten Nationen benötigen mehr als fünf Millionen Menschen in Tigray humanitäre Hilfe.
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Bisher scheiterten alle Versuche, die Kämpfe zwischen den Truppen der Zentralregierung in Äthiopien und Verbänden der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) zu stoppen. Vereinbarte Waffenruhen wurden immer wieder verletzt. Die Kämpfe eskalieren weiter.
Zuletzt hatte die TPLF nach Berichten der International Crisis Group in Tigray die militärische Oberhand gewonnen. Über viele Jahre hinweg war die Volksbefreiungsfront von Tigray Teil äthiopischer Bundesregierungen, in der Regierung des amtierenden Präsident Abiy Ahmed Ali ist sie nicht vertreten. Der aktuelle Konflikt eskalierte, als Präsident Ali die für 2020 angesetzte Parlamentswahl mit Verweis auf die Corona-Pandemie verschob. Die TPLF warf ihm daraufhin vor, als Präsident ohne Legitimierung zu regieren.
DR/KNA/Missio Aachen
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