Wegen Tigray-Konflikt

Caritas dringt auf schnelle Hilfen für Äthiopien

Freiburg ‐ Caritas international dringt nach dem vereinbarten Waffenstillstand in Äthiopien auf schnelle Hilfen für die Menschen im Land. Die humanitäre Situation in der Kriegsregion sei katastrophal, benötigt würden vor allem Nahrungsmittel und Medizin, teilte der Äthiopien-Experte von Caritas international, Patrick Kuebart, am Donnerstag mit.

Erstellt: 03.11.2022
Aktualisiert: 11.11.2022
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Er appellierte an die Regierung Äthiopiens und die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), den Waffenstillstand einzuhalten, damit Hilfe für die Menschen möglich werde.

Caritas international-Leiter Oliver Müller forderte die internationale Gemeinschaft auf, Druck aufzubauen, damit der Waffenstillstand hält. „Die Konfliktparteien haben verabredet, Hilfen zuzulassen. Das muss jetzt unbedingt eingehalten werden“, betonte er. Die vorbereiteten Hilfen müssten die Menschen schnell und im großen Stil erreichen. „Zeit, die wir jetzt verlieren, kostet weitere Menschenleben“, so Müller.

Nach zwei Jahren gewaltsamer Auseinandersetzungen im Norden Äthiopiens haben die Konfliktparteien nun im südafrikanischen Pretoria ein Friedensabkommen unterschrieben. Caritas international verwies auf Zahlen der Vereinten Nationen, wonach im Zuge des Konflikts 4,2 Millionen Menschen vertrieben wurden; viele seien verhungert. 9,4 Millionen Menschen benötigten Hilfe.

Im November 2020 war der frisch gekürte Friedensnobelpreisträger und Premier Abiy Ahmed gegen die Rebellen im Norden in den Krieg gezogen. Die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF), die selbst jahrelang Äthiopiens Politik beherrschte, hatte sich geweigert, Abiy als legitimen Regierungschef anzuerkennen.

KNA