Hongkong wurde nach dem Ende des ersten Opiumkriegs zwischen Großbritannien und China 1843 zu einer Kolonie des Britischen Empire. Am 1. Juli 1997 gab Großbritannien die Kolonie an China zurück. Peking sicherte „Hongkong als Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China“ für Jahre weitgehende demokratische Rechte zu. Das Prinzip des „ein Land, zwei Systeme“ wird jedoch zunehmend durch Chinas kommunistische Regierung unterminiert.
Durch direkte Einflussnahme auf Parlament, Regierung und Justiz bestimmen die chinesischen Machthaber zunehmend die Geschicke der Finanzmetropole mit 7,4 Millionen Einwohnern. Im Juni protestierten Millionen Menschen in Hongkong gegen das sogenannte Auslieferungsgesetz, das Hongkong erlauben sollte, von Peking gesuchte Personen dorthin auszuliefern.
Unterdessen steigt in Hongkong die Angst vor einer wachsenden Präsenz der kommunistischen Volksbefreiungsarmee (PLA) Chinas in der Stadt. Ende Juni wurde das Victoria Harbour Pier im Stadtzentrum an die PLA übergeben; dort können künftig Kriegsschiffe der PLA anlegen. Die PLA unterhält bereits eine Garnison in Hongkong; sie tritt aber bislang öffentlich kaum in Erscheinung.
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