Die positive Entwicklung sowohl des christlich-jüdischen als auch des ökumenischen Dialogs seien nicht selbstverständlich, fügte der Erzbischof von München und Freising hinzu. Er verwies auf die deutsche Vergangenheit: „Warum sollten Juden Christen die Hand reichen, von denen sie nicht wussten, wie sie sich persönlich zwischen 1933 und 1945 verhalten hatten?“ Den „Pionieren der Versöhnung“, die genau dies getan hätten, dankte Marx.
Beide Kirchen hätten sich der Vergangenheit gestellt, sagte der Kardinal. Er habe großen Respekt davor, „wie offen und kritisch sich die Evangelische Kirche in Deutschland mit den antijüdischen Schriften Martin Luthers auseinandergesetzt und wie klar und deutlich sie sich von diesen Aussagen distanziert hat.“ Es sei nicht leicht, sich kritisch mit den eigenen Traditionen zu befassen.