
Muslimische Vertreter trauern um Papst Franziskus
Kairo/Köln ‐ Das Verhältnis zum Islam und der interreligiöse Dialog lagen dem gestorbenen Papst besonders am Herzen. Auf diesem Feld hat er viel erreicht. Das würdigen Muslime auch in ihren Trauerbotschaften.
Aktualisiert: 22.04.2025
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Der Großimam der Kairoer Azhar-Universität, Ahmad al-Tayyeb, hat den gestorbenen Papst Franziskus als engen Freund der Muslime gewürdigt. Auch habe er den interreligiösen Dialog vorangetrieben. „Heute hat die Welt ein Symbol der Humanität verloren“, schrieb al-Tayyeb, einer der angesehensten islamischen Gelehrten, am Montag auf X. Franziskus habe sein Leben dem Dienst für die Menschlichkeit gewidmet, der Verteidigung von Schwachen, Flüchtlingen und Unterdrückten.
„Er liebte die Muslime und widmete sich der Verbreitung des Friedens. Seine letzten Erklärungen waren eine Verteidigung Palästinas und des unterdrückten Volkes von Gaza“, so der Großscheich. In seiner letzten Osterbotschaft am Sonntag auf dem Petersplatz hatte der Papst seine Forderung nach einem Ende des Gaza-Kriegs bekräftigt.
Al-Tayyeb erinnert in seiner Mitteilung auch an die gemeinsame Unterzeichnung des „Dokuments über die Geschwisterlichkeit aller Menschen“ beim Papstbesuch im Februar 2019 in Abu Dhabi. Das Dokument gilt als Meilenstein im Dialog zwischen Christen und Muslimen. Zugleich war er der erste Besuch eines Papstes auf der Arabischen Halbinsel, der Geburtsstätte des Islam.
Auch in Deutschland nehmen die Muslime Anteil am Tod des katholischen Kirchenoberhaupts. So schrieb der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Abdassamad El Yazidi, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA): „Mit Papst Franziskus verliert die katholische Kirche einen Brückenbauer und Friedensstifter, der sich dem interreligiösen Dialog gewidmet hat wie kein anderer. Wir verabschieden uns in tiefer Trauer von einem ehrenwerten Mann, der sein Leben stets im Dienste der Schwächsten in unserer Welt gestellt hat.“ Er erinnere sich zudem gerne an das Gespräch, das er bei einem Treffen mit Franziskus im Februar im Vatikan geführt habe, so El Yazidi.
KNA

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