So wie den Ordensfrauen ging es über 120.000 Christen aus der gesamten Niniveh-Ebene. Sie wurden zu Binnenflüchtlingen, fanden Obdach und Hilfe im kurdischen Teil des Irak – Hilfe, die vor allem von den christlichen Kirchen kommt. Die Dominikanerinnen waren von Anfang einbezogen: „Sofort nach unserer Flucht haben wir begonnen, Nahrungsmittel, Milch und Windeln zu verteilen“, erzählt Schwester Luma. „Wir wollten den geflohenen Christen so nahe wie möglich sein und ihnen dienen.“ Um das Klosterleben, vor allem das gemeinsame Gebet, fortsetzen zu können, hat ihre Gemeinschaft mehrere provisorische Niederlassungen eröffnet – zuerst im Flüchtlingslager, später in angemieteten Wohnungen, wo die Schwestern auf engstem Raum leben.
„Als sich abzuzeichnen begann, dass unser notgedrungener Aufenthalt länger dauern wird, haben wir zwei Schulen und einen Kindergarten für zusammen über 1.000 Kinder eröffnet“, erzählt Schwester Nazek. Das katholische Hilfswerk „Kirche in Not“ hat diese Einrichtungen mitfinanziert. „Wir sind vollkommen abhängig von diesen Hilfen. Vom Staat haben wir keine Unterstützung erhalten“, ergänzt die Ordensfrau.