Kardinal Louis Raphael I Sako, Patriarch der chaldäisch-katholischen Kirche und Erzbischof von Bagdad (Irak), am 28. Mai 2022 auf dem 102. Deutschen Katholikentag in Stuttgart.
Schleppender Wiederaufbau

Kardinal Sako weiht von ISIS zerstörte Kirche in Mossul ein

Bagdad  ‐ Vor rund zehn Jahren ist der selbsternannte „Islamische Staat“ in der nordirakischen Stadt Mossul mit großer Brutalität eingefallen. Zumindest für die Christen in der Stadt gibt es nun gute Nachrichten.

Erstellt: 10.04.2024
Aktualisiert: 10.04.2024
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Zehn Jahre nach der Eroberung der nordirakischen Stadt Mossul durch den Islamischen Staat ISIS ist am Sonntag die Kirche „Unserer Lieben Frau von der ewigen Hilfe“ wieder eingeweiht worden. Der chaldäische Patriarch, Kardinal Louis Raphael Sako, sprach von einem außerordentlichen Ergebnis, das die Christen ermutigen könne, in ihre Stadt zurückzukehren, meldet das christliche arabische Nachrichtenportal abouna.org. In seiner Predigt unterstrich Sako die „Vorreiterrolle“ der Christen beim Aufbau der irakischen Gesellschaft, Kultur und des Fortschritts im Gouvernement Mossul.

Das Gotteshaus war nach der Übernahme durch die Extremisten geschändet und als Polizeistation genutzt worden. In der Kirche waren alle christlichen Symbole, Kruzifixe und Statuen zerstört und durch ISIS-Plakate und Symbole ersetzt worden, so die Quelle. Drei Jahre später war Mossul von der irakische Armee mit breiter Unterstützung zurückerobert worden.

An der Zeremonie nahmen christliche, muslimische, jesidische und sabäische religiöse und politische Führer aus Mossul und der Ninive-Ebene sowie internationale Würdenträger teil, die den Wiederaufbau des Gotteshauses finanziert hatten, sowie mindestens 300 Gläubige, so Abouna.

Derzeit würden in Mossul, wo Papst Franziskus 2021 zu Besuch war, weitere Kirchen und Klöster renoviert. Aber der Wiederaufbau gehe schleppend voran, viele Gläubige seien noch nicht zurückgekehrt, heißt es in der Mitteilung.

KNA

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