Mossul Al Tahira-Kathedrale zerstört
2014 hatte der IS die Stadt erobert

Im irakischen Mossul läuten erstmals seit 2014 Kirchenglocken

Linz ‐ Es war demnach das erste Läuten, seit die Terrormiliz IS im Juni 2014 die Stadt eroberte. Christen aus verschiedenen Teilen der irakischen Ninive-Ebene seien zur Kirche gekommen, um bei dem Ereignis dabei zu sein.

Erstellt: 19.11.2022
Aktualisiert: 18.11.2022
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In der nordirakischen Großstadt Mossul läuten erstmals seit 2014 wieder Kirchenglocken. Am Sonntag wurde das Geläut der chaldäischen Pauluskirche in Betrieb genommen, wie das in Linz ansässige Hilfswerk Initiative Christlicher Orient (Donnerstag) berichtet.

„Wir hoffen, dass alle ursprünglichen Bewohner in ihre Häuser zurückkehren können, dass sie Sicherheit und Stabilität erfahren und im Schoß ihrer Stadt gedeihen“, sagte der chaldäische Erzbischof von Mossul, Michael Najeeb Moussa, laut Bericht bei der Zeremonie.

Um die Wiederanbringung der Glocken auf dem Kirchendach hätten sich Christen und Muslime gleichermaßen bemüht, hieß es aus Kirchenkreisen. Die Initiative spiegle die Entschlossenheit der Menschen vor Ort für ein friedliches Zusammenleben zwischen den Religionen wider.

Mit westlicher Hilfe konnte Erzbischof Moussa in den vergangenen Jahren die chaldäische Pauluskirche in Mossul renovieren, wo er inzwischen seinen Bischofssitz hat. Sie ist allerdings eine Ausnahme; alle 35 Kirchen Mossuls wurden vom IS zerstört bzw. bei der Rückeroberung dem Boden gleichgemacht.

KNA