
Intl. Tag gegen Menschenhandel: Missio prangert weltweite Ausbeutung an
München ‐ Extreme Armut macht es Menschenhändlern leicht, ihre Opfer in Abhängigkeitsverhältnisse zu zwingen. Das katholische Hilfswerk Missio München fordert zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel verstärkte Anstrengungen im Kampf gegen moderne Sklaverei.
Aktualisiert: 30.07.2025
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Zum Internationalen Tag gegen Menschenhandel am 30. Juli schlägt das katholische Hilfswerk Missio München Alarm: Millionen Menschen weltweit leben nach wie vor unter sklavenähnlichen Bedingungen. Monsignore Wolfgang Huber, Präsident des Hilfswerks, bezeichnete in die Zustände als „schockierend und nicht hinnehmbar".
Die Fakten sprechen dabei eine deutliche Sprache: Trotz des offiziellen Verbots der Sklaverei in allen Ländern der Welt werden Menschen systematisch zur Arbeit gezwungen, ausgebeutet und ihrer Rechte beraubt. Besonders perfide ist dabei die Tatsache, dass extreme Armut als Treiber für diese Verbrechen fungiert.
Frauen und Mädchen besonders betroffen
Die Statistiken zeigen dabei ein klares Muster der Ausbeutung: Frauen und Mädchen sind überproportional von Menschenhandel betroffen, insbesondere zum Zweck sexueller Ausbeutung. Sie werden „regelrecht wie billige Ware angeboten", wie Missio München in einer Mitteilung kritisiert.
Ein Brennpunkt liegt dabei im Nahen Osten, wo Hunderttausende Arbeitsmigrantinnen aus afrikanischen Ländern sowie aus Bangladesch, den Philippinen, Sri Lanka und Nepal als illegale Hausangestellte ausgebeutet werden. Die Frauen arbeiten oft ohne rechtlichen Schutz unter menschenunwürdigen Bedingungen.
Kaum Verbesserungen in Krisenregionen
In den Projektländern von Missio München – darunter Indien, Nepal, Libanon und Kenia – hat sich die Lage der Betroffenen in den vergangenen Jahren kaum gebessert. Die dort herrschende extreme Armut erleichtert es Menschenhändlern, Opfer zu rekrutieren und in Abhängigkeitsverhältnisse zu zwingen.
„Es ist eine Schande", so Huber weiter. Trotz des weltweiten Verbots existiere Sklaverei in verschiedenen Formen fort: als Kinderarbeit, Zwangsprostitution und Leibeigenschaft.
Missio München engagiert sich dabei auch selbst in der Bekämpfung des Menschenhandels und unterstützt entsprechende Organisationen und Initiativen. In Beirut gewähren beispielsweise Schutzhäuser der Caritas Libanon jungen Arbeitsmigrantinnen und ihren Kindern Zuflucht. In Kenia wird die Organisation HAART (Awareness Against Human Trafficking) unterstützt, die Überlebende von Menschenhandel betreut.
Mehr Einsatz gefordert
Missio-Präsident Huber fordert zudem ein schärferes Vorgehen: „Der Kampf gegen den weltweiten Menschenhandel muss eine gemeinsame Aufgabe von uns allen sein, von Regierungen, zivilgesellschaftlichen Akteuren, internationalen Organisationen und der Kirche."
Missio München sieht in der „konsequenten Bekämpfung von Ungerechtigkeit und Armut" den Schlüssel zur Lösung des Problems. Nur so könne die Würde der Menschen geachtet und moderne Sklaverei unterbunden werden.
weltkirche.de

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