Thomas Schwartz, Priester, Theologe und ernannter Hauptgeschäftsführer von Renovabis am 10. September 2021 in Freising.
Leiter des Osteuropa-Hilfswerks befürchtet Finanzierungslücken für Hilfsprojekte

Renovabis-Chef Schwartz: Gerechter Frieden für die Ukraine – keine Deals

Freising ‐ Drei Jahre schon dauert der von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine. Dort ist die Sehnsucht nach Frieden groß, genauso wie die Sorge, dass nun über das Land hinwegentschieden werden könnte.

Erstellt: 19.02.2025
Aktualisiert: 18.02.2025
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Der Chef des katholischen Osteuropa-Hilfswerks Renovabis, Thomas Schwartz, hat jegliche Anstrengungen für ein Ende der Waffengewalt in der Ukraine als willkommen bezeichnet. „Sie müssen aber einen gerechten und dauerhaften Frieden zum Ziel haben – und vor allem auch die Interessen der Menschen in der Ukraine und ihr Recht auf Selbstbestimmung angemessen berücksichtigen“, erklärte Schwartz am Dienstag in Freising. Doch die Sorgen angesichts eines möglichen „Deals“ über die Köpfe der Ukraine hinweg und ohne die Einbindung Europas seien groß.

In der saudi-arabischen Hauptstadt Riad sind am selben Tag die Außenminister aus den USA und Russland mit ihren Delegationen zusammengekommen. Fast drei Jahre nach dem von Russland begonnenen Krieg gegen die Ukraine soll eine Lösung für ein Ende gefunden werden.

Nirgends sei die Sehnsucht nach Frieden größer als in der Ukraine, erklärte der Renovabis-Chef. Vorerst aber blieben Millionen Menschen weiter auf Hilfe angewiesen. Doch die Kürzungen zugesagter Finanzmittel, insbesondere die Rücknahme der finanziellen Unterstützung durch USAID, stellten eine enorme Herausforderung dar. Internationale Solidarität habe in den vergangenen drei Jahren viel bewirkt. Ohne eine gesicherte Finanzierung drohe wichtigen Hilfsprogrammen das Aus, erinnerte Schwartz.

Renovabis ist seit Jahren stark engagiert in der Ukraine. Derzeit liege ein Schwerpunkt der Hilfen auf der psychosozialen Begleitung der zum Teil schwer traumatisierten Menschen. In besonders betroffenen Regionen werden Lebensmittel, Medikamente und Winterkleidung verteilt.

„Unsere Partner setzen ihre Arbeit mit großem Engagement fort, oft unter enorm schwierigen Bedingungen“, betonte Schwartz. Die Bevölkerung werde noch lange auf humanitäre Hilfe angewiesen sein. „Es ist entscheidend, dass wir diese Hilfe auch weiterhin leisten können. Die Bevölkerung in der Ukraine wird noch lange Zeit auf humanitäre Hilfe angewiesen sein und braucht auch verlässliche Unterstützung aus Deutschland.“ 

Laut Mitteilung hat das Hilfswerk seit Beginn des Krieges mit mehr als 30,6 Millionen Euro Ukrainerinnen und Ukrainer mittels humanitärer Hilfe in gut 460 Projekten im Land selbst und in den Nachbarländern erreicht.

KNA/Renovabis/weltkirche.de

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