Kirchenvertreter kritisieren Raketenangriff auf die Ukraine scharf
Kiew ‐ Zwei russische Raketen sollen am Sonntag die ukrainische Stadt Sumy getroffen und 34 Menschen getötet haben. Metropolit Epiphanius spricht von einer „satanistischen Tat“. Auch der Vatikanbotschafter in Kiew äußert sich.
Aktualisiert: 14.04.2025
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Den russischen Raketenangriff mit 34 Toten in der nordukrainischen Stadt Sumy haben am Sonntag zahlreiche Kirchenvertreter scharf verurteilt. Die Menschen seien getötet worden, als sie gerade beten wollten, sagte der Vatikanbotschafter in Kiew, Erzbischof Visvaldas Kulbokas, dem Portal Vatican News. Weiter sagte er: Es bleibe nichts anderes übrig, „als den Herrn um Schutz zu bitten, denn es scheint, dass keine andere Kraft in der Lage ist, Frieden und Leben zu schützen.“ Russland erwähnte er nicht.
Zuvor hatte das Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine, Metropolit Epiphanius, in Sozialen Medien von einer „satanischen Tat“ gesprochen, die das „russische Reich des Bösen“ begangen habe. „Möge der Herr den Seelen der Toten Ruhe geben“, schrieb der bekannteste Geistliche des Landes.
Kiews griechisch-katholischer Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk (Bild oben) warf Russland ein „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ vor. Er ging auch darauf ein, dass orthodoxe und katholische Christen am Sonntag Palmsonntag begingen: „Wenn die Ukrainer den Feiertag des Lebens feiern, will der Feind ihnen seinen Feiertag des Todes aufzwingen.“
Laut Kiewer Angaben schlugen am Sonntagmorgen zwei russische Iskander-Raketen im Zentrum der nordukrainischen Regionalhauptstadt ein. Mindestens 34 Menschen seien getötet worden, darunter zwei Kinder. Es gebe etwa 117 Verletzte.
Auch die Europäische Union reagierte auf den Angriff. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, Europa werde den Druck auf Russland weiter aufrechterhalten. „Diese neuerliche Eskalation ist eine düstere Mahnung: Russland war und ist der Aggressor in offensichtlicher Missachtung des Völkerrechts“, schrieb von der Leyen auf X. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas nannte es „herzzerreißend“, dass Einwohner Sumys von russischen getroffen worden seien, als sie sich zum Palmsonntag versammelt hätten.
Metropolit Epiphanius mahnte, die führenden Politiker der Welt müssten begreifen, dass der russische Staat ein Terrorist und Mörder sei, „der die ganze Welt als Geisel hält“. Nur konsequenter und beharrlicher Widerstand könne Russland stoppen. Der Geistliche führt die autokephale (eigenständige) Orthodoxe Kirche der Ukraine seit der Gründung 2018. Zu ihr bekennen sich laut einer Umfrage 42 Prozent der Bevölkerung. Der mit Rom verbundenen griechisch-katholischen Kirche gehören etwa zehn Prozent der Ukrainerinnen und Ukrainer an.
KNA

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