Im Fall von Ammar und den anderen Kindern aus Aleppo braucht es medizinische Versorgung, Bildung und vor allem eine Bearbeitung seines Traumas. Viele der Kinder in Syrien leben auf der Straße. Manche wurden von ihren Familien verstoßen, weil sie durch Vergewaltigungen der Soldaten des sogenannten Islamischen Staates entstanden. Nicht einmal Namen tragen solche Kinder. „Man muss ihnen persönlich begegnen“, sagt Bruder Matthias. Das motiviere besonders.
Auch in anderen Regionen sind die Franziskaner unterwegs: Sie helfen von Aids betroffenen Menschen in Afrika oder bieten Schuldbildung in Lateinamerika an. Mitarbeiter der Missionszentrale haben immer wieder die Möglichkeit, die Projektbetreuer ins Ausland zu begleiten und sich selbst ein Bild vor Ort zu machen. Auch in Deutschland ist der Orden aktiv und wirbt für Ethik und Nachhaltigkeit bei Geldanlagen.
Eine Säule der Missionszentrale ist aus Sicht von Bruder Matthias der weltweite Einsatz der Franziskanerinnen. „Ohne die engagierte Arbeit der Schwestern vor Ort wäre ein Großteil der Projekte gar nicht möglich“, betont der Präsident. Auch die Zahl der engagierten Laien sei gewachsen.
Für die Zukunft wünscht sich Bruder Matthias vor allem eines: „Wir wollen einfach besser und mehr helfen.“ Den Wert der Missionszentrale dazu schätzt er hoch ein: „Hier in Bonn ist vor 50 Jahren etwas entstanden, das die franziskanische Familie positiv mit aufgebaut hat.“
Von Nadine Vogelsberg (KNA)
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