Ein Haufen Waffen liegt neben einem Fahrzeug von Rebellen im Südsudan
Bild: © KNA-Bild
Welttag der Migranten am 4./5. Oktober

Missio: Kriege in Ostafrika zu wenig beachtet

München  ‐ Zum „Welttag der Migranten“ lenkt das katholische Hilfswerk missio München den Blick auf Ostafrika: Im Kongo und im Sudan finden weiter Kriege statt – die Not der Menschen drohe vergessen zu werden.

Erstellt: 03.10.2025
Aktualisiert: 01.10.2025
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Auf die durch anhaltende Kriege in Sudan und Kongo leidende Bevölkerung macht das katholische Hilfswerk Missio München aufmerksam. Präsident Wolfgang Huber kritisierte am Dienstag zum „Welttag der Migranten“ an diesem Wochenende, dass die Schicksale der Menschen in diesen Ländern zu wenig Beachtung fänden. „Von unseren Partnern vor Ort hören wir furchtbare Berichte: Frauen müssen Gewalt und Missbrauch ertragen. Kinder fliehen allein ohne Eltern oder Familie. Jugendliche leben in Hoffnungslosigkeit und tragen sich mit Suizidgedanken.“

Huber verwies darauf, dass sich die Lage in Ostafrika zuletzt weiter verschärft habe. Grund seien Budgetkürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit sowie eine generell fehlende Aufmerksamkeit für vermeintlich weit entfernte Konflikte. Er wünsche sich, dass Christinnen und Christen wieder mehr Platz ließen für Mitgefühl gegenüber Mitmenschen in anderen Ländern. „Sie haben unsere Unterstützung und unsere Solidarität verdient“, mahnte der Präsident.

Als Beispiel wird Uganda angeführt. Das Land zähle zu den größten Aufnahmeländern weltweit. Dort lebten mehr als eine Million Menschen aus dem Südsudan. Aus der Demokratischen Republik Kongo seien es mehr als 600.000. Der Konflikt zwischen der Rebellengruppe M23, weiteren bewaffneten Gruppen und den Regierungstruppen setze sich fort. Daran habe auch das Friedensabkommen wenig geändert, das von den USA und Präsident Donald Trump vermittelt und im Juni von den Regierungen des Kongo und dem Nachbarland Ruanda unterzeichnet wurde.

Einem Bericht des Jesuiten-Flüchtlingsdienstes zufolge kommen an den Grenzübergängen zwischen Kongo und Uganda täglich mehrere hundert Flüchtlinge an. Besonders besorgniserregend sei das Ausmaß an Gewalt. „Für die meisten Flüchtlinge beginne ihre Flucht mit einer beschwerlichen Reise, meistens zu Fuß. Die wenigen, die Glück haben, können einen Bus nehmen“, heißt es. Der Weg sei gefährlich: Den Menschen drohten Übergriffe, Vergewaltigungen und sexueller Missbrauch, bevor sie über die Grenze in Sicherheit gelangten.

Unter den Neuankömmlingen fänden sich im Durchschnitt bis zu 100 minderjährige Kinder, die ohne ihre Eltern geflohen seien und deshalb auf sich allein gestellt seien, heißt es weiter. Missio München unterstützt nach eigenen Angaben seit Jahren den Flüchtlingsdienst bei der Hilfe für besonders gefährdete Flüchtlinge in Ugandas Hauptstadt Kampala und in Lagern von Adjumani.

Botschaft von Papst Leo XIV. zum 111. Welttag des Migranten und Flüchtlings 2025

KNA

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