Wolfgang Huber, Präsident von Missio München
Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung

Missio München mahnt mehr Einsatz für Inklusion weltweit an

München  ‐ Millionen Menschen sind wegen körperlicher oder geistiger Einschränkungen von Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung und sozialem Leben ausgeschlossen. Sie dürfen nicht vergessen werden, mahnt ein katholisches Hilfswerk.

Erstellt: 03.12.2025
Aktualisiert: 28.11.2025
Lesedauer: 

Das internationale katholische Hilfswerk Missio München hat dazu aufgerufen, weltweit entschlossener die Rechte und die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderung zu fördern. „Jeder Mensch ist Ebenbild Gottes – und jeder Mensch hat ein unveräußerliches Recht auf Würde, Schutz und Teilhabe“, erklärte Missio-Präsident Wolfgang Huber angesichts des Internationalen Tags der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember. Der von den Vereinten Nationen 1992 ausgerufene Aktionstag soll die oftmals sehr schwierigen Lebensumstände von den Betroffenen ins Bewusstsein rufen.

Nach wie vor würden Millionen Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen von Bildung, Arbeit, Gesundheitsversorgung und sozialem Leben ausgeschlossen, erinnerte Huber und fügte hinzu: „Das ist nicht hinnehmbar.“ In vielen Ländern Afrikas, Asiens und Ozeaniens etwa führten soziale Stigmatisierung, Armut und fehlende staatliche Hilfe immer noch zu Ausgrenzung. Kinder mit Behinderung würden häufig nicht zur Schule geschickt, Erwachsene erhielten kaum Zugang zum Arbeitsmarkt und Familien blieben auf sich allein gestellt.

„Wir können die Welt nur gemeinsam verändern“, mahnte der Missio-Präsident. Deshalb seien politische Entscheidungen nötig, die Inklusion nicht als Randthema behandelten, sondern als grundlegende Voraussetzung für menschliche Entwicklung. Missio München unterstützt nach eigenen Angaben weltweit Projekte, die Menschen mit Behinderung stärken und ihre Rechte sichtbar machen. Dazu gehörten inklusive Schulen, Reha-Zentren, Frauengruppen, Selbsthilfeinitiativen und pastorale Programme, die Ausgrenzung aktiv entgegentreten.

Dazu zähle etwa das Alemachen-Rehazentrum in Addis Abeba. In Äthiopien leben laut Missio mehr als 7,8 Millionen Menschen mit Behinderung, viele von ihnen ohne medizinische Versorgung oder Zugang zu Bildung. Das Zentrum ermögliche Kindern aus armen Familien dringend notwendige orthopädische Behandlungen und eine Rehabilitation. Während ihres Aufenthalts erhielten die Patienten medizinische und psychosoziale Betreuung sowie Lese- und Schreibunterricht. So bekämen sie auch Perspektiven für ihre Zukunft vermittelt.

KNA

Mehr zum Thema