Größte Kirchenglocke der Welt läutet demnächst in Brasilien
Trindade ‐ Schwer, teuer und riesengroß: Das ist die neue Glocke Vox Patris, die künftig in einem beliebten brasilianischen Wallfahrtsort läutet. Gegossen wurde sie jedoch in Polen.
Aktualisiert: 30.06.2025
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Im brasilianischen Wallfahrtsort Trindade ist die größte Kirchenglocke der Welt geweiht worden. Im Rahmen der Wallfahrt Pai Eterno (Ewiger Vater) wurde die 55 Tonnen schwere Glocke aus Polen am Freitag (Ortszeit) vor 20.000 Pilgern auf den Namen Vox Patris – übersetzt: Stimme des Vaters – gesegnet. Die Wallfahrt geht noch bis zum 6. Juli.
Die Glocke war in einer polnischen Gießerei hergestellt worden; die Arbeiten dauerten elf Jahre. Mit einer Höhe von vier Metern ist die mit der Hilfe von Motoren betriebene Glocke weltweit einmalig. Alleine der Klöppel soll zwei Tonnen wiegen. In Trindade bildet sie nun mit zwei kleineren Glocken ein Ensemble. Insgesamt sollen die Kosten für die Glocken bei rund drei Millionen US-Dollar gelegen haben, die durch Spenden zusammenkamen.
Fertigstellung dauert länger als gedacht
Ihren endgültigen Platz in der neuen Basilika von Trindade hat die Glocke jedoch noch nicht eingenommen. An dem Gotteshaus – es soll eines der größten katholischen Kirchengebäude weltweit werden – wird seit Jahren gebaut. Verzögert wurden die Arbeiten durch einen im Jahr 2020 aufgedeckten Skandal. Damals soll ein Priester Spenden für den Bau in Millionenhöhe veruntreut haben. Wann genau die neue Basilika fertiggestellt wird, ist daher noch offen. Die Baukosten betragen nach neuesten Schätzungen rund 300 Millionen US-Dollar.
Die Wallfahrtsgeschichte in der Stadt im Gliedstaat Goias begann im Jahr 1840. Damals wurde am heutigen Wallfahrtsort eine Tonmedaille gefunden, auf der die Heilige Dreifaltigkeit abgebildet ist. Mit dem Bau der derzeit genutzten Basilika wurde dann 1943 begonnen. Im Jahr 2006 verlieh der damalige Papst Benedikt XVI. dem Kirchenbau den Titel einer Basilica minor.
Die zehntägige Wallfahrt ist eine der größten religiösen Pilgerfahrten Brasiliens. Jährlich zieht sie rund 2,5 Millionen Gläubige an.
KNA /dr
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