Nachrichten aus der Weltkirche
Sternsinger-Missionswerk verurteilt Luftangriff auf Schule in Myanmar

„Kinder zu bombardieren, ist an Grausamkeit nicht zu überbieten“

Yangon/Aachen ‐ Die Schüler seien während des Unterrichts durch den Angriff des Militärs überrascht und getötet worden, hieß es. UNO und Hilfswerke sind entsetzt. Die Bilder aus Myanmar seien unerträglich.

Erstellt: 13.05.2025
Aktualisiert: 13.05.2025
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Bei einem Luftangriff von Myanmars Militärjunta auf ein Dorf in der zentral gelegenen Region Sagaing ist Medienberichten zufolge eine Schule zerstört worden. Dabei wurden demnach 20 Kinder und Jugendliche sowie zwei Lehrer getötet, hieß es am Dienstag unter Berufung auf Augenzeugen. Der Angriff habe sich während der Unterrichtszeit am Montag ereignet. Die Schule liegt in dem kirchlich zur Erzdiözese Mandalay gehörenden Dorf Ohe Htein Twin – die Region war auch von dem Erdbeben Ende März stark betroffen. Bei dem Angriff seien zudem Dutzende weitere Menschen verletzt worden, hieß es.

Der staatliche Fernsehsender MRTV dementierte die Berichte und erklärte, subversive Medien würden Falschnachrichten verbreiten.

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Mit Luftangriffen geht die Militärjunta seit ihrem Putsch im Februar 2021 immer wieder gegen Widerstands – und Rebellengruppen vor. Unter den Opfern sind dabei häufig Zivilisten. Die frühere Regierungschefin und Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi ist in Haft.

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres zeigte sich Medienberichten zufolge zutiefst besorgt. Auch in Zeiten bewaffneter Konflikte müssten Schulen geschützt werden, betonte ein Sprecher. Der Angriff habe sich ereignet, obwohl das Militär nach dem Erdbeben eine Waffenruhe bis Ende des Monats verlängert habe.

Das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ verurteilte den Angriff. „Wir sind erschrocken und tief entsetzt über diese Gräueltat. Kinder in ihrer Schule zu bombardieren, ist an Grausamkeit nicht zu überbieten“, sagte Präsident Dirk Bingener. Die Bilder aus Myanmar seien unerträglich, man bete für die unschuldigen Opfer und trauere mit deren Familien. Das Hilfswerk forderte mehr Aufmerksamkeit für das krisengebeutelte Land. Seit dem Putsch versinke Myanmar in Chaos und Gewalt. „Wir fordern die neue Bundesregierung auf, ihren Einfluss geltend zu machen und diesen Massakern an Kindern nicht tatenlos zuzusehen“, betont Bingener.

KNA/dr

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