
Zehntausende nehmen Abschied vom toten Papst
Vatikanstadt ‐ Am Ostermontag ist Papst Franziskus gestorben. Nach einer ersten Aufbahrung im vatikanischen Gästehaus wurde er am Mittwochvormittag feierlich in den Petersdom überführt. Seither reißt der Menschenstrom dorthin nicht ab.
Aktualisiert: 24.04.2025
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Fast zehn Meter breit und hunderte Meter lang ist die Menschenschlange, die sich seit Mittwochvormittag vor dem Eingang des Petersdoms gebildet hat. Tausende Menschen warten bei frühsommerlichen Temperaturen darauf, in die größte Kirche der Welt zu gelangen, um von Papst Franziskus Abschied zu nehmen.
Manche haben bunte Schirme zum Schutz gegen die Sonne aufgespannt, fast alle – mit Ausnahme der Geistlichen und der Ordensleute in ihren Gewändern – tragen Freizeitkleidung. Als nach der feierlichen Zeremonie im Inneren des Petersdoms mit viel Weihrauch und lateinischen Gesängen endlich die Absperrungen geöffnet wurden, gab es zunächst kleinere Unregelmäßigkeiten. Einzelne kletterten über Absperrungen, um sich einen früheren Zugang zu sichern. Doch schon bald zog der Strom in geordneten Bahnen ins Innere der Kirche.
Dort hatten zuvor in strenger Rangordnung zunächst die Kardinäle, dann die Erzbischöfe und Bischöfe, gefolgt von den Monsignori und Priestern dem Papst mit einer Verbeugung vor dem offenen Sarg die letzte Ehre erwiesen. Es folgten die Beichtväter des Petersdoms, allesamt Franziskaner in ihren Kutten, und dann die Vatikanangestellten.
Zu den ersten Frauen am Sarg zählte die vom Papst noch auf seinem Krankenbett zur Vatikan-Gouverneurin ernannte Ordensfrau Raffaella Petrini. Unter den Trauernden war auch der persönliche Pfleger des Papstes, Massimilano Strappetti. Er war unter den wenigen Menschen, die den Papst am frühen Montagmorgen in seiner Wohnung in Santa Marta im Sterben begleitet hatten.
Ähnlich wie zuvor die Vatikan-Angestellten haben nun auch die Menschenmassen, die seither am offenen Sarg vorbeiziehen, nur kurz Gelegenheit, einen Blick auf den Leichnam zu werfen. Anders als seine Vorgänger liegt Franziskus nicht gänzlich offen auf Kissen aufgebahrt auf einem Katafalk, sondern halb verdeckt in einem Holzsarg.
Am Freitag wird der Sarg verschlossen
Sein teilweise lädiertes Gesicht ist nur aus einigen Metern Entfernung zu sehen, rings um den Sarg sorgen Absperrungen dafür, dass sich niemand zu sehr nähert. Damit der Strom der Abschiednehmenden nicht lange ins Stocken kommt, sorgen Ordner dafür, dass es immer zügig weitergeht. Wer einen Moment des Gebets oder des stillen Gedenkens sucht, kann ihn an einem anderen Ort in der riesigen Basilika finden.
Zwischendurch können auch immer wieder Staatsgäste und andere Prominente, die durch separate Eingänge kommen, zum Sarg vorgelassen werden. Sie stören dann aber den Pilgerstrom nicht, sie nähern sich von der Seite dem aufgebahrten Papst.
Einige Trauernde hatten bereits am Montag und Dienstag Gelegenheit, während der ersten Aufbahrung des Papstes an seinem Sterbeort im Gästehaus Santa Marta von ihm Abschied zu nehmen. Die Prominentesten unter ihnen waren am Dienstag der italienische Staatspräsident Sergio Mattarella, Senatspräsident Ignazio La Russa, Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri und der römische Oberrabbiner Riccardo Di Segni. Dieser hatte noch wenige Tage zuvor mit dem Papst ein letztes Mal Ostergrüße ausgetauscht.
Um möglichst vielen Menschen den Abschied vom Papst zu ermöglichen, bleibt der Petersdom zwei Tage lang bis Mitternacht und am Freitag bis 19 Uhr geöffnet. Für Freitagabend um 20 Uhr ist die feierliche Schließung des Sarges angesetzt. Er wird dann am Samstag während der Trauermesse auf dem Petersplatz stehen.
Mittags wird schließlich der verstorbene Bischof von Rom eine letzte Fahrt durch seine Stadt machen, um danach in der Basilika Santa Maria Maggiore beigesetzt zu werden. Auch dort wird auf dem Platz vor der Kirche mit großem Menschenandrang gerechnet.

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