
Amnesty: Zahl der Hinrichtungen weltweit auf Zehn-Jahres-Hoch
Berlin ‐ Mehr als 1.500 Menschen sind 2024 in 15 Ländern hingerichtet worden. Für den zuletzt drastischen Anstieg sind vor allem drei Länder verantwortlich, wie Amnesty International berichtet.
Aktualisiert: 07.04.2025
Lesedauer:
Im vergangenen Jahr sind weltweit so viele Menschen hingerichtet worden wie seit zehn Jahren nicht mehr. In 15 Ländern wurden mehr als 1.500 Todesstrafen vollstreckt, ein Großteil davon im Nahen Osten. Das dokumentiert Amnesty International in seinem am Dienstag veröffentlichten Jahresbericht zur Anwendung der Todesstrafe weltweit. Mehr als 40 Prozent der Hinrichtungen erfolgten demnach in Zusammenhang mit Drogendelikten. Die fünf Länder mit den meisten Hinrichtungen waren demnach China, der Iran, Saudi-Arabien, Irak und Jemen.
Iran, Irak und Saudi-Arabien trügen die Verantwortung für den drastischen Anstieg der Hinrichtungen im vergangenen Jahr, sagte die Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland, Julia Duchrow. Allein diese drei Länder hätten mindestens 1.380 und damit mehr als 90 Prozent der bekannten Todesurteile weltweit vollstreckt. China, wo Schätzungen zufolge weiterhin am meisten Menschen hingerichtet werden, veröffentlicht laut Amnesty keine Daten dazu.
In den USA, die laut Amnesty seit Ende der Corona-Pandemie jährlich mehr Todesurteile vollstrecken, wurden 25 Menschen hingerichtet. Der neu gewählte US-Präsident Donald Trump bezeichnete die Todesstrafe wiederholt als Instrument, um Menschen vor „brutalen Vergewaltigern, Mördern und Monstern“ zu schützen. Duchrow verurteilte diese Haltung: „Die Todesstrafe verhindert keine Verbrechen. Das ist wissenschaftlich gut belegt.“
Die katholische Kirche lehnt die Todesstrafe explizit ab und setzt sich für deren Abschaffung in der ganzen Welt ein. Die Todesstrafe sei unzulässig, weil sie gegen die Unantastbarkeit und Würde der Person verstoße, heißt es in Absatz 2267 des Katechismus der katholischen Kirche.
KNA
07.04.2025 Hinweis auf Katechismus hinzugefügt /dr

Amnesty: Zahl der Hinrichtungen weltweit auf Zehn-Jahres-Hoch

Verbreiteter Hexenwahn: Ordensfrau fordert verstärkten Kampf gegen Gewalt

Misereor fordert gerechtere Verteilung von Impfstoffen weltweit

Kirchliches Werk: Schwere Menschenrechtsverstöße auf Philippinen

Religionsbeauftragter kritisiert Einreiseverbot in Aserbaidschan

Menschenrechtler: Mehr Aufmerksamkeit für Christenverfolgung

Ugandas Menschenrechtspolitik scheidet die Geister

Kein Krieg bedeutet noch lange keinen Frieden
