Papst mahnt in Bahrain Ende der Todesstrafe an
Sakhir ‐ Papst Franziskus hat sich bei seiner Reise ins Königreich Bahrain gegen die Todesstrafe und für gerechte Arbeitsbedingungen ausgesprochen. Vor Vertretern von Königshaus und Diplomatie rief er am Donnerstag im Königspalast zur Förderung grundlegender Menschenrechte auf: das Recht auf Leben und seine Garantie zu jeder Zeit; auch im Strafvollzug.
Aktualisiert: 11.11.2022
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Vor Beginn der Reise hatten Menschenrechtler von Franziskus eine klare Stellungnahme zur Menschenrechtslage im Land gefordert. Laut Human Rights Watch (HRW) wurden in Bahrain seit 2017 sechs Menschen hingerichtet, nachdem ein siebenjähriges Moratorium für die Todesstrafe ausgelaufen war. Weitere 26 Menschen befänden sich in Todeszellen und warteten auf die Vollstreckung.
Papst Franziskus erinnerte die Anwesenden daran, die verfassungsmäßigen Rechte „beständig in die Praxis umzusetzen“. Dazu zählten umfassende Religionsfreiheit, die „sich nicht auf die Freiheit der Religionsausübung beschränkt“, ebenso die Anerkennung der gleichen Würde und Chancen „für jede Gruppe und jeden Menschen“ sowie keine Diskriminierung.
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Die „bemerkenswerte wirtschaftliche Entwicklung“ des Landes vor allem der Einwanderung zu verdanken, dem Beitrag vieler Menschen aus verschiedenen Völkern, so der Papst. Vielerorts stehe aber durch einen Mangel an Arbeitsplätzen und „zu viel entmenschlichende Arbeit“ der Mensch nicht mehr im Mittelpunkt. Dieser werde „auf ein Mittel zum Geldmachen reduziert“. Er wünsche sich, dass Bahrain „ein Leuchtturm“ sei für mehr Rechte und faire Bedingungen für Arbeitnehmer, Frauen und junge Menschen; für mehr Respekt und Aufmerksamkeit etwa für Migranten und Gefangene.
Nach Bahrain sei er „als Christ, als Mensch und Pilger des Friedens“ gekommen, sagte Franziskus. Diese Tage markierten „eine wertvolle Etappe auf dem Weg der Freundschaft“, der sich in den vergangenen Jahren mit verschiedenen muslimischen Religionsführern intensiviert habe. Franziskus rief zu einem gemeinsamen Einsatz für Frieden in der Welt auf, insbesondere im Jemen, der „von einem vergessenen Krieg gequält“ werde.
Der Papst hält sich für vier Tage in Bahrain auf. In dem kleinen Königreich am Persischen Golf nimmt er unter anderem an einer interreligiösen Konferenz teil und trifft mit Vertretern des Islam zusammen. Weiter ist eine ökumenische Begegnung mit Friedensgebet in einer der größten katholischen Kirchen Arabiens geplant.
KNA