Symbolfoto: Flammen schlagen aus einem Holzdach
Große Teile Südamerikas litten unter Dürre

Zahl der Waldbrände in Brasilien so hoch wie seit 2010 nicht mehr

2024 brannte in Brasilien eine Fläche, die fast der Größe Deutschlands entspricht. Experten sehen die Ursache im Klimawandel und extremen Trockenperioden. Doch auch die Regierung trage Schuld.

Erstellt: 04.01.2025
Aktualisiert: 03.01.2025
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In Brasilien wurden im vergangenen Jahr so viele Waldbrände wie seit 2010 nicht mehr registriert. Das berichteten Medien am Donnerstag (Ortszeit). Das staatliche Klimaforschungsinstitut Inpe zählte demnach über 278.000 Brandherde, rund 46 Prozent mehr als im Jahr 2023. Im Jahr 2010 waren es mehr als 319.000 Brandherde gewesen.

Insgesamt verbrannte eine Fläche von rund 300.000 Quadratkilometern, was nahezu der Größe Deutschlands entspricht. Von der Gesamtfläche entfielen 57 Prozent auf die Amazonasregion, wie die Umweltorganisation MapBiomas erklärte. Dort nahmen die Brände um 42 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und erreichten den höchsten Wert seit 2007. Experten sehen neben dem Klimawandel auch das Wetterphänomen El Niño hinter der Zunahme. So war die Trockenperiode in der Amazonasregion dieses Jahr um einige Wochen länger als sonst.

Brasiliens Umweltministerin Marina Silva hatte bereits im September erklärt, dass die Dürreperiode in der Amazonasregion die schlimmste seit 40 Jahren sei. Auch das Pantanal-Sumpfgebiet im Westen Brasiliens, das weltgrößte Überschwemmungsgebiet, litt unter der schlimmsten Trockenheit der letzten 73 Jahre.

Die Regierung des linken Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva war im Januar 2023 mit dem Versprechen angetreten, die unter der Vorgängerregierung gestiegenen Waldbrände zu reduzieren. Experten glauben, dass die Regierung zu Beginn des Jahres 2024 zu lange mit Maßnahmen gegen die Brände gewartet hatte. Erst im September hatte Lula Maßnahmen angekündigt.

Ähnlich bedrohlich sind die Zahlen für ganz Südamerika, wo über 511.000 Brandherde eine Steigerung von 48 Prozent gegenüber 2023 bedeuten. Auch hier wurde der höchste Wert seit 2010 gemessen, als mehr als 523.000 Brandherde registriert wurden. Eine besonders große Zunahme um rund 250 Prozent wurde in Ecuador registriert, wo 3.500 Brandherde gezählt wurden.

KNA

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