Entwicklungshilfe nutzt deutscher Exportwirtschaft
Laut KfW-Studie

Entwicklungshilfe nutzt deutscher Exportwirtschaft

München  ‐ Verschwendetes Steuergeld, das in dunklen Kanälen versickert? Entwicklungshilfe ist derzeit eine Zielscheibe auch überzogener Kritik. Dabei hilft sie auch deutsche Unternehmen, sagen die Verfasser einer neuen Studie.

Erstellt: 03.11.2024
Aktualisiert: 06.11.2024
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Die deutsche Wirtschaft profitiert laut einer Studie von Investitionen in die Entwicklung anderer Länder. Jeder Euro deutscher Entwicklungshilfe bringe einen Anstieg deutscher Warenausfuhren um 36 Cent, so das Ergebnis der Analyse von Ökonomen der Universität Göttingen, die die staatliche Bankengruppe KfW in Auftrag gegeben hat. Entwicklungshilfe hat demnach in Deutschland zwischen 2013 und 2023 zu einem jährlichen Exportplus von 7,8 Milliarden Euro geführt. Die Studie soll am Mittwoch veröffentlicht werden und lag der „Süddeutschen Zeitung“ (Mittwoch) vorab bereits vor. Die beteiligten Wirtschaftswissenschaftler berechneten darin neben der Export- auch die Beschäftigungswirkung deutscher Entwicklungshilfe.

Als Grund für das Exportplus nennen die Göttinger Ökonomen positive Einkommenseffekte in den Empfängerländern. Denn höhere Einkommen infolge von Entwicklungszusammenarbeit steigerten die Nachfrage nach Importen. Dank guter Beziehungen zwischen Geber- und Empfängerland könnten deutsche Firmen in der Folge entsprechend mehr Waren verkaufen. Dieser Effekt, so die Autoren laut dem Pressebericht, bestehe auch dann, wenn Entwicklungszusammenarbeit nicht liefergebunden ist, sich die Länder also nicht zur Abnahme deutscher Güter verpflichten.

Das Plus an Wirtschaftsleistung führt in Deutschland der Studie zufolge auch zu mehr Arbeitsplätzen. Gut 88.800 Jobs in produzierenden Unternehmen seien auf bilaterale Entwicklungszusammenarbeit zurückzuführen. Außerdem seien weitere 50.000 Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor damit verbunden.

KNA

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