Argentinien, Buenos Aires: Demonstration der Madres de la Plaza de Mayo auf dem Plaza de Mayo.
Prominente Menschenrechtsaktivistin

Gründerin der „Großmütter der Plaza de Mayo“ gestorben

Buenos Aires ‐ Während der Militärdiktatur in Argentinien demonstrierten „Großmütter“ und „Mütter“ auf der Plaza de Mayo in Buenos Aires, um auf das Schicksal Tausender Vermisster aufmerksam zu machen. Nun ist eine Gründerin gestorben.

Erstellt: 04.11.2024
Aktualisiert: 04.11.2024
Lesedauer: 

Argentinien trauert um die Mitgründerin der Menschenrechtsorganisationen „Großmütter der Plaza de Mayo“ und „Mütter der Plaza de Mayo“: Wie die Zeitung „Pagina 12“ berichtete, starb Mirta Baravalle am Wochenende im Alter von 99 Jahren.

Die „Großmütter der Plaza de Mayo“ versuchen, Verbrechen aus der Zeit der Militärdiktatur in Argentinien (1976-1983) aufzuklären. Schätzungen zufolge kamen damals mindestens 500 Kinder von Regimegegnern in Gefängnissen und Folterlagern zur Welt. Sie wurden systematisch von ihren Eltern getrennt und an Adoptiveltern übergeben. Es gelang bislang, mehr als 100 dieser Fälle aufzuklären und die Enkelkinder ausfindig zu machen. Mirta Baravalle konnte das Kind ihrer 1976 im schwangeren Zustand verschleppten Tochter allerdings nicht mehr finden.

Gemeinsam mit Mitstreiterinnen begannen die „Großmütter“ und „Mütter“ während der Militärdiktatur, donnerstags auf dem Platz der Mairevolution („Plaza de Mayo“) in Buenos Aires zu demonstrieren, um auf das Schicksal der vielen tausend Vermissten hinzuweisen. Das machte sie zu einer national wie international anerkannten Menschenrechtsgruppe und gab den Beteiligten auch ihren Namen.

Mehr zum Thema