Kardinal Matteo Zuppi, Erzbischof von Bologna (Italien) und Vorsitzender der Italienischen Bischofskonferenz (CEI), spricht während der Vollversammlung der CEI, am 24. Mai 2022 in Rom.
Nach Besuch in Kiew

Friedensbeauftragter des Papstes reist nach Moskau

Vatikanstadt ‐ Anfang Juni war Kardinal Matteo Zuppi im Auftrag von Papst Franziskus zu Friedensgesprächen in der Ukraine. Nun beginnt der komplexere Teil seiner Mission.

Erstellt: 27.06.2023
Aktualisiert: 27.06.2023
Lesedauer: 

Kardinal Matteo Zuppi, der Friedensbeauftragte von Papst Franziskus für den Ukraine-Krieg, reist nach Russland. Zuppi werde am Mittwoch und Donnerstag in Moskau sein, teilte der Heilige Stuhl (Dienstag) mit. Sein Ziel sei, „zu Gesten der Menschlichkeit zu ermutigen“. Diese sollen dazu beitragen, die „tragische aktuelle Situation“ zu lösen und „Wege für einen gerechten Frieden“ zu finden. Zuppi werde von einem Beamten des vatikanischen Staatssekretariates begleitet.

Wen der Kardinal in Moskau treffen wird, wurde zunächst nicht mitgeteilt. Zuppi war am 6. und 7. Juni zunächst in die Ukraine gereist. In Kiew sprach er unter anderem mit Präsident Wolodymyr Selenskyj und übergab ihm einen Brief des Papstes. Im Mittelpunkt der Begegnung stand laut Präsidentenkanzlei die Lage im Land sowie eine Zusammenarbeit zwischen der Ukraine und dem Heiligen Stuhl bei der Umsetzung einer ukrainischen Friedensformel.

Italienische Bischöfe rufen zu Gebeten auf

Selenskyj betonte bei dieser Gelegenheit, dass eine Waffenruhe und ein Einfrieren des Konflikts nicht zum Frieden führen würden. Stattdessen sprach er sich für einen globalen Friedensgipfel aus und rief den Vatikan auf, zur Umsetzung des ukrainischen Friedensplans beizutragen.

Der Vatikan hatte über die Inhalte von Zuppis Ukraine-Reise nicht informiert. Auch zum nun anstehenden Besuch in Moskau gab es zunächst keine weiteren Informationen. Die Italienische Bischofskonferenz rief am Dienstag zu Gebeten für die Reise ihres Vorsitzenden auf.

Zuppi, der auch Erzbischof von Bologna ist, war Ende Mai vom Papst zum Leiter einer vatikanischen Friedensmission ernannt worden. Ziel ist, Spannungen zwischen Kiew und Moskau abzubauen und Wege zum Frieden aufzuzeigen. Der 67-jährige Kardinal ist eng mit der Gemeinschaft von Sant'Egidio verbunden, die für den Vatikan immer wieder in delikaten Vermittlerfunktionen bei internationalen Konflikten tätig war.

KNA

Mehr zum Thema