Tote und Verletzte

Uganda: Anschläge auf Kirche und Schule

Kampala ‐ Wenige Tage nach dem Massaker an einer Schule in Uganda hat es Medienberichten zufolge in der Nacht zu Dienstag einen Anschlag auf eine Kirche gegeben.

Erstellt: 20.06.2023
Aktualisiert: 20.06.2023
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Im westugandischen Bezirk Kakumiro seien Bewaffnete nach einem Gottesdienst in eine anglikanische Kirche eingedrungen und hätten mit Macheten auf Menschen eingeschlagen. Ein Lehrer sei „zu Tode gehackt“ worden, berichtet die Zeitung „Monitor“ (Dienstag). Eine unbestätigte Zahl von Personen wurde verwundet; mindestens ein Opfer schwebt demnach in Lebensgefahr.

Der Schock in dem ostafrikanischen Land sitzt immer noch tief, nachdem mutmaßliche Islamisten am Wochenende fast 40 Schüler in einem Internat töteten. Die Angreifer entkamen mit einer unbestimmten Zahl von Schülern. Papst Franziskus und andere Religionsführer verurteilten das Attentat. „Überall dieser Kampf, dieser Krieg. Beten wir für Frieden“, so das katholische Kirchenoberhaupt.

Kurz nach dem Angriff hatte ein ugandischer Armeesprecher verkündet, dass auch die Luftwaffe die Verfolgung der Angreifer aufgenommen habe. Bei ihnen soll es sich um religiös motivierte Extremisten der „Allied Democratic Forces“ (ADF) handeln. Die Fundamentalisten, ursprünglich aus Uganda, errichteten in den vergangenen Jahren ihre neue Basis in der benachbarten Demokratischen Republik Kongo.

Am Montag teilte die Regierung in Kampala die Festnahme von 20 Verdächtigen mit; darunter sei der Direktor des Gymnasiums und ein Lehrer. Sie stehen im Verdacht, den Angreifern geholfen zu haben. Unterdessen sollen etliche Schulen im Grenzgebiet aus Angst vor weiteren Anschlägen zu Wochenbeginn fast leer geblieben sein, berichten örtliche Medien.

Religionsführer verurteilen Anschläge

Religionsführer in Uganda haben den Anschlag auf eine Schule am Wochenende durch mutmaßliche Islamisten verurteilt.  „Ihre Zukunft wurde in diesem jungen Alter von den Rebellen jäh zunichtegemacht“, sagte der katholische Bischof von Kasese, Francis Aquirinus Kibira, im lokalen Radio.

Der Ortsbischof rief die Religionen in Uganda zum Zusammenhalt auf. Man müsse einander als Menschen begegnen. Schockiert und besorgt über die grausame Tat reagierte auch der Interreligiöse Rat Ugandas. Man bete dafür, dass die Armee des ostafrikanischen Landes die Mörder der unschuldigen Schüler stelle und vor Gericht bringe, hieß es.

Bei den Angreifern soll es sich um islamistische Extremisten der „Allied Democratic Forces“ handeln. Die ursprünglich aus Uganda stammenden Fundamentalisten terrorisieren seit längerem auch die Bewohner der benachbarten Demokratischen Republik Kongo. Vergangenes Jahr sollen sie mehrere Kirchen im Ostkongo in Brand gesteckt haben.

Ebenfalls zu Wort meldete sich der vorsitzende Bischof der Church of Uganda, Stephen Kaziimba. Der anglikanische Kirchenführer, der in den vergangenen Monaten weltweit durch homophobe Aussagen für Medienberichte gesorgt hatte, sprach den Familien der Getöteten sein Beileid aus. „Ich bete für Frieden, Trost, Stärke und Gerechtigkeit“, so Kaziimba.

KNA

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