Deutsche Welle in Bonn
Bidibidi FM

Deutsche Welle und UN starten Radio in Flüchtlingslager

Bonn ‐ Bidibidi in Uganda ist eines der größten Flüchtlingslager der Welt. Künftig sollen die Bewohner besser mit Information versorgt werden.

Erstellt: 21.06.2023
Aktualisiert: 21.06.2023
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Ein eigener Radiosender soll künftig Menschen in einem der größten Flüchtlingslager der Welt mit Informationen versorgen. Das Projekt Bidibidi FM im gleichnamigen Lager im Nordwesten Ugandas startet offiziell am Donnerstag, wie die Deutsche Welle (DW) als einer der Initiatoren am Dienstag in Bonn mitteilte.

Das Programm soll zunächst zwischen Montag und Freitag an fünf Tagen der Woche auf Englisch und Arabisch senden, wie es hieß. Später sollen auch andere Sprachen hinzukommen, um alle Bevölkerungsgruppen in der Region einzubinden. Das Programm werde sowohl von Freiwilligen als auch von Flüchtlingen vor Ort gestaltet. Die journalistische Ausbildung obliege der DW Akademie.

Ziel sei es, Menschen verlässliche Informationen zukommen zu lassen, erklärte der Leiter der DW Akademie, Carsten von Nahmen. "Unter den Geflüchteten gibt es viele Analphabeten. Radio ist der beste Weg, um auch sie zu erreichen."

Im ugandischen Flüchtlingslager Bidibidi leben demnach etwa 270.000 Geflüchtete auf rund 250 Quadratkilometern. Es zähle damit zu den größten Lagern der Welt. Die meisten der dort Lebenden sind Flüchtlinge aus den Nachbarstaaten Südsudan und der Demokratischen Republik Kongo. Ihre Lebensumstände sind laut DW prekär. Es fehle an Lebensmitteln, sauberem Trinkwasser und medizinischer Versorgung.

Neben der DW Akademie sind den Angaben zufolge auch das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR), die niederländische REF FM (Radio for Refugees) Foundation sowie die ugandische Organisation Straight Talk Foundation am Radioprojekt beteiligt.

KNA

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