International criminal court ICC in the hague -Den Haag
Kriegsverbrecher bisher nicht gefasst

Internationaler Strafgerichtshof geht gegen Rebellenführer Kony vor

Den Haag  ‐ Der Gründer der berüchtigten „Lord's Resistance Army“ aus Uganda ist seit zwei Jahrzehnten auf der Flucht. Jetzt soll das Verfahren in Den Haag ohne ihn weitergehen.

Erstellt: 06.03.2024
Aktualisiert: 06.03.2024
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Das Vorverfahren gegen den mutmaßlichen Kriegsverbrecher Joseph Kony vor dem Internationalen Strafgerichtshof geht ohne den Beschuldigten weiter. Wie das Gericht in Den Haag am Montag mitteilte, soll am 15. Oktober über die Bestätigung der Anklagepunkte entschieden werden, gegebenenfalls auch in Abwesenheit des flüchtigen ugandischen Rebellenführers. Dies ist der letzte Schritt vor dem Hauptsacheverfahren.

Kony wird seit 2005 wegen zahlreicher Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit international gesucht. Ihm werden Mord, Versklavung einschließlich sexueller Sklaverei und Vergewaltigung, Gräueltaten an Zivilisten, Plünderungen und Zwangsrekrutierung von Kindern vorgeworfen. Der einstige katholische Messdiener gründete 1987 die „Lord's Resistance Army“ (Widerstandsarmee des Herrn) mit dem Ziel, einen christlichen Gottesstaat zu errichten. Einer seiner Kommandeure, Dominic Ongwen, wurde 2021 vom Internationalen Strafgerichtshof zu 25 Jahren Haft verurteilt.

Ein Strafverfahren in Den Haag kann nur dann stattfinden, wenn der Angeklagte vor der Strafkammer anwesend ist. Die Anklagepunkte notfalls in Abwesenheit Konys zu bestätigen und schon mit der Bestellung eines Rechtsbeistand für ihn zu beginnen, würde aber laut Gericht den Prozess beschleunigen.

KNA

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