Frage: Brandmüller befürchtet, die Synode könnte dazu dienen, den priesterlichen Zölibat in Frage zu stellen.
Lopez: Seine Kritik ist noch schlimmer als die von Müller. Brandmüller verwendet Begriffe wie „häretisch“. Das ist einfach unangemessen. Es geht nicht um eine Abschaffung des Zölibats. Aber wir brauchen daneben neue Formen, um etwas gegen den Priestermangel unternehmen zu können. Den gibt es auch in Deutschland. Darum sollten wir diese Diskussion dringend führen, völlig ideologiefrei. Die entscheidende Frage lautet: Passen wir uns in bestimmten Dingen an, oder entfernen wir uns weiter von den Menschen, denen wir helfen wollen?
Frage: Können Sie kurz zusammenfassen, welche Ergebnisse Sie von der Synode erwarten?
Lopez: Es sind im Wesentlichen drei Schritte, die es einzuleiten gilt: Zunächst benötigen wir einen pastoralen Wandel, um der Kirche neuen missionarischen Schwung zu verleihen. Der zweite Punkt ist ein ökologischer Wandel. Dabei handelt es sich um einen Aufruf an den ganzen Planeten, damit wir unser „gemeinsames Haus“ retten können. Und schließlich benötigen wir einen Wandel hin zu mehr Synodalität. Das bedeutet, das gesamte Gottesvolk einzubeziehen, um die Kirche in die Zukunft zu führen.
Von Alexander Pitz (KNA)
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