Indigene Völker
Katholische Kirche und indigene Völker – das ist besonders mit Blick auf Lateinamerika auch eine Geschichte von Leid und Unterdrückung. Doch im Laufe dieser Geschichte wurde die Kirche eine der großen Fürsprecherinnen für die Rechte der Indigenen: Seien es katholische Hilfswerke wie Adveniat, engagierte Priester, Bischöfe oder der Papst persönlich. Franziskus wird nicht müde, die Vorbildfunktion der Indigenen im Umgang mit der Natur zu betonen, den sich gerade die westlichen Industrienationen angesichts des Klimawandels zu Herzen nehmen sollten. Der Papst hat mit seiner Enzyklika „Laudato si‘“ den Zusammenhang zwischen globaler Ungerechtigkeit und der Ausbeutung der Natur offengelegt und will nun auch mit einer Bischofssynode für die Amazonasregion im Oktober 2019 Weichen für den künftigen Umgang mit den indigenen Völkern und ihrer Lebenswelt stellen.
Weltweit gibt es schätzungsweise 370 Millionen Indigene, die etwa 5.000 verschiedene Völker bilden. Sie leben in rund 90 Ländern und machen rund 5 Prozent der Weltbevölkerung aus. Jedoch leben indigene Völker meistens in den ärmsten Schichten der Gesellschaft und sind vom kulturellen und wirtschaftlichen Leben ausgeschlossen. Hinzu kommt, dass ihre Gebiete zunehmend durch profitorientierte Großkonzerne bedroht sind. Wie gehen die indigenen Völker damit um? Wie kann Kirche ihnen dabei helfen, ihre Rechte zu verteidigen? Und welche Rolle spielt dabei der Glaube der indigenen Völker? Diesen Fragen gehen wir in diesem Dossier nach – insbesondere mit Blick auf Lateinamerika.