„Zuerst war da dieser fürchterliche Gestank, der eines Nachts vom Gewässer heraufzog“, erzählt die 32-jährige Yanua Yampas aus der Siedlung Nazareth am peruanischen Fluss Chiriaco. „Als die Männer frühmorgens zum Fischen fahren wollten, sahen sie den Grund dafür: Große Erdöllachen zogen den Fluss hinunter.“ Eine alte Pipeline war gebrochen, das Öl sprudelte heraus. Ingenieure der staatlichen Erdölgesellschaft Petroperu versprachen der Dorfbevölkerung gutes Geld für jeden Eimer wieder eingesammeltes Erdöl. Erwachsene, Jugendliche, sogar Kinder, meldeten sich und sprangen ohne jede Schutzkleidung ins verseuchte Wasser. Am Ende des Tages waren sie selbst schwarz von Erdöl.
„Heute, drei Jahre später, haben viele Kinder immer noch Ausschläge und Kopfschmerzen“, sagt Yampas. Sie gehört dem Volk der Awajun an und arbeitet für die Indigenen-Vereinigung ORPIAN. Der peruanische Staat habe den Schaden nie richtig behoben, meint sie. „Unsere Mais- und Bananenfelder unten am Fluss tragen viel weniger Früchte seit dem Leck.“