
Renovabis-Chef: Ukraine braucht einen „gerechten Frieden“
Oberursel ‐ Versuche, den Krieg in der Ukraine zu beenden, gibt es zwar, Erfolge bisher aber nicht. Das Land braucht deshalb weiter Unterstützung und einen Frieden, der mit Gerechtigkeit einher geht, fordert Thomas Schwarz.
Aktualisiert: 26.08.2025
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Renovabis-Leiter Thomas Schwarz hat vor Ermüdungserscheinungen beim Engagement für die Ukraine in Deutschland gewarnt. „Es wächst der – falsche – Eindruck, dass alle irgendwie gleichermaßen schuld seien an diesem Konflikt“, sagte der Chef des Osteuropa-Hilfswerks der Zeitschrift „Publik-Forum“ (aktuelle Ausgabe). Schwarz kritisierte Pläne der Bundesregierung, den Etat für die Entwicklungszusammenarbeit drastisch zu kürzen. Auch das Hilfswerk selbst verzeichne weniger Spenden.
Laut Schwarz ist der Wunsch nach Frieden in der Ukraine allgegenwärtig. Auch in Russland hätten viele Menschen den Wunsch, dass dieser „unselige Krieg möglichst bald endet“. Der Pfarrer mahnte allerdings: „Frieden muss immer mit Gerechtigkeit verbunden sein.“ Auch sei er mehr als nur das Schweigen der Waffen. Er verstehe die Forderungen der Ukrainer nach einem „gerechten Frieden“. Dieser bestünde nicht darin, dass man Russland die Gebiete überlasse, die es beanspruche.
Lob hat Schwarz für die Zivilgesellschaft. Die Ukraine sei weiterhin „eine funktionierende, plurale Demokratie“. Er bewundere, wie aktiv viele Organisationen, die sich für Kultur, Soziales und Gerechtigkeit einsetzen, blieben.
Nachbessern müsse die Ukraine aber in Sachen Korruptionsbekämpfung. Zwar habe das Land „deutliche Fortschritte“ erzielt, habe aber wie andere ehemals kommunistische Länder noch immer mit den Folgen der Transformation zu kämpfen. „Die wilden Privatisierungen haben dazu geführt, dass sich diejenigen, die zu der Zeit an den Schalthebeln saßen, Teile des Staates quasi unter den Nagel gerissen haben“, sagte Schwarz. Hier etwas zu ändern, sei sehr schwierig.
KNA

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