Nachrichten aus der Weltkirche
Generalsekretär der Bischofskonferenz mit Verletzungen im Krankenhaus

Missio verurteilt Angriff auf tansanischen Priester

München/Brüssel ‐ Als Generalsekretär der Bischofskonferenz von Tansania setzt sich Pater Charles Kitima auch für soziale Belange ein. Nun wurde er Opfer der zunehmenden Gewalt in seinem Land.

Erstellt: 06.05.2025
Aktualisiert: 06.05.2025
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Die brutale Attacke auf den Generalsekretär der tansanischen Bischofskonferenz sorgt bei Partnern der Kirche Tansanias weiter für Entsetzen. Wie die BBC und diverse lokale Quellen übereinstimmend berichten, war am vergangenen Mittwoch (30.04.) Pater Charles Kitima nach der Rückkehr von einem Austauschtreffen in Daressalam in einem Restaurant auf dem Gelände der Bischofskonferenz in Kurasini von mehreren Personen attackiert worden und liegt seitdem mit schweren Verletzungen im Krankenhaus.

Während die genauen Tatmotive und -umstände weiter unklar sind, konnte die Polizei offenbar einen der Täter festnehmen. Nach Informationen von Missio München hatte Pater Charles Kitima in der Vergangenheit immer wieder Korruption, staatliche Gewalt und Machtmissbrauch unter der aktuellen Präsidentin Samia Suluhu angeprangert.

Der Präsident von Missio München, Monsignore Wolfgang Huber, war zuletzt im Januar zu Besuch in dem Land. In einer Stellungnahme zeigte er sich bestürzt: „Die Lage in Tansania hat sich so zugespitzt, dass die Vertreter der Kirche um ihr Leben fürchten müssen – eine unerträgliche Situation“. Es bleibe zu hoffen, dass die Verantwortlichen für diesen brutalen Angriff zur Rechenschaft gezogen und bestraft würden. Das Gewaltopfer bezeichnete Huber als mutigen Mann, dem man seit vielen Jahren eng verbunden sei.

Auch CIDSE, eine internationale katholische Alianz von Entwicklungsorganisationen, der beispielsweise Misereor und die Koordinierungsstelle der Österreichischen Bischofskonferenz für Internationale Zusammenarbeit und Weltkirche (KOO) angehören, drückte seine Solidarität aus und verurteilte die Gewalt. Dieser feige Angriff dürfe nicht unbeantwortet bleiben, hieß es in einem Solidaritätsschreiben. Würden Menschen wegen ihres bürgerschaftlichen Engagements brutal zum Schweigen gebracht, sei es die Pflicht der internationalen Zivilgesellschaft, sich noch stärker für Freiheit, Würde und Gerechtigkeit einzusetzen. „Die Stimme der Gewalt darf niemals die Stimme der Menschlichkeit übertönen“, so CIDSE.

Das Netzwerk drängt zudem die Strafverfolgungsbehörden Tansanias zu gründlichen und schnellen Ermittlungen. „Wir hoffen und erwarten, dass die tansanischen Strafverfolgungsbehörden und die Regierung der Vereinigten Republik Tansania diesen Angriff auf einen angesehenen Vertreter religiöser Akteure und der Zivilgesellschaft umgehend untersuchen und die Verantwortlichen vor Gericht stellen“, heißt es.

Für Oktober sind in Tansania Parlamentswahlen angesetzt.

weltkirche.de

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