
Sternsinger: Im Ostkongo werden täglich Kinderrechte verletzt
Aachen ‐ Auch mehrere Monate nach Beginn der Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo erleiden die Menschen täglich Gewalt. Besonders gravierend: Die Zahl der zwangsrekrutierten Minderjährigen.
Aktualisiert: 24.03.2025
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Die Kämpfe im Osten der Demokratischen Republik Kongo toben unvermindert weiter. Für die vergangene Woche angekündigte Friedensgespräche zwischen der kongolesischen Regierung und der Miliz M23 waren zuletzt geplatzt. Auch einen von der kongolesischen und ruandischen Regierung geforderten Waffenstillstand lehnt die schwer bewaffnete M23-Gruppe bislang ab. „Die Situation im Ostkongo ist unerträglich. Jeden Tag werden die Kinderrechte dort aufs Schwerste verletzt“, sagt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks ‚Die Sternsinger‘. „Wir sind vor allem besorgt über die Zunahme von Zwangsrekrutierungen durch die Konfliktparteien. Kinder und Jugendliche werden zum Kämpfen und Töten gezwungen. Diese Rekrutierungen müssen sofort beendet werden“, fordert Pfarrer Bingener.
Das Kindermissionswerk, dem Bingener vorsteht, arbeitet in der Demokratischen Republik Kongo mit insgesamt zehn Projektpartnern zusammen. Diese helfen nach Angaben des Hilfswerks bei der Traumabewältigung, organisieren Kinderrechte-Clubs, verteilen Nahrungsmittel oder sorgen dafür, dass Waisen, chronisch kranke und Kinder mit Behinderungen medizinische und therapeutische Hilfe erhalten.
Einige Partner sind unmittelbar von den Kampfhandlungen bedroht. „Die Angreifer verhalten sich wie Auftragskiller: Jeden Morgen treffen wir – allein in den Straßen von Bukavu – auf zehn leblose Körper, die auf öffentlichen Plätzen ausgestellt werden, um noch mehr Angst zu verbreiten“, berichtet ein Sternsinger-Partner aus dem Kongo. „Kinder werden von militärischen Gruppen getötet und aus den Schulen geholt, um sie zwangsweise für die Armee zu rekrutieren. Diejenigen, die sich weigern, werden erschossen“, so ein weiterer Projektpartner.
Die kongolesische Armee kämpft seit Januar im Osten des Landes gegen mehrere Milizen und selbsternannte Rebellengruppen. Die Miliz M23 hat, offenbar mit Unterstützung von Ruanda, große Gebiete im Osten der Demokratischen Republik Kongo eingenommen. Das Kindermissionswerk probiert, auch weiterhin engen Kontakt zu den Partnern in der Demokratischen Republik Kongo zu halten. „Die Zukunft der Demokratischen Republik Kongo ist ungewiss, und die gesamte Zivilgesellschaft ist bedroht“, berichtet Kristin Lootze, die zuständige Länderreferentin im Kindermissionswerk. „Insbesondere unsere Partner im Osten des Landes können derzeit nur eingeschränkt arbeiten“, so Lootze. Man unterstütze sie weiterhin bestmöglich, damit sie ihre wichtige Arbeit für die Mädchen und Jungen weiterführen können
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