Der Osten der DR Kongo kommt nicht zur Ruhe
Kinshasa ‐ Drohnenangriffe, Artilleriebeschuss und neue Vorstöße der M23: Im Osten der Demokratischen Republik Kongo eskaliert die Gewalt erneut – mit dramatischen Folgen für die Zivilbevölkerung.
Aktualisiert: 15.12.2025
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Trotz eines jüngst unterzeichneten Friedensabkommens zwischen Ruanda und der Demokratischen Republik Kongo spitzt sich die Sicherheitslage im Osten des Kongo weiter zu. Nach Angaben der Vereinten Nationen steht die strategisch wichtige Stadt Uvira in der Provinz Südkivu im Visier der Rebellenbewegung M23. Wie der Missionspressedienst FIDES berichtet, sollen die Rebellen sollen dabei von Teilen der ruandischen Armee unterstützt werden.
Uvira gilt laut FIDES als zentraler Verkehrsknotenpunkt im Osten des Kongo, da die Stadt die Provinz Südkivu mit dem benachbarten Burundi verbindet. Burundische Truppen versuchen offenbar gemeinsam mit den kongolesischen Streitkräften, den Vormarsch der M23 aufzuhalten.
Wie die Provinzkoordinierungsstelle der Zivilgesellschaft von Südkivu in einer Mitteilung berichtet, die Fides vorliegt, wurden kurz nach der Unterzeichnung des Friedensabkommens am 4. Dezember zusätzliche Kämpfer nach Südkivu verlegt. Während die Präsidenten Ruandas und der Demokratischen Republik Kongo das Abkommen in Washington unterzeichneten, seien Verstärkungen der M23 und der ruandischen Armee in das Konfliktgebiet entsandt worden.
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Demnach traf ein Teil der Kämpfer per Boot aus Goma ein, der Hauptstadt der Provinz Nord-Kivu, die im Januar von der M23 eingenommen worden war. Weitere Einheiten sollen aus Ruanda kommend die Grenze bei Bugarama überquert haben und über Bukavu – die Hauptstadt von Südkivu, die im Februar in die Hände der Rebellen fiel – in Richtung Kamanyola und Kotoga marschiert sein.
Vertreter der Zivilgesellschaft berichten zudem von schweren Menschenrechtsverletzungen. Zivilisten seien Ziel von Drohnenangriffen geworden, die unvermittelt über Wohngebieten eingesetzt würden. Auch Artilleriebeschuss auf Städte und Dörfer werde gemeldet.
Nach Einschätzung lokaler Beobachter verfolgen die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen in Nord- und Südkivu das Ziel, den Rebellen den Weg für eine mögliche Eroberung der weiter nördlich gelegenen Stadt Kisangani zu ebnen.
Papst ruft zu einem Ende der Gewalt auf
Derweil hat im Vatikan Papst Leo XIV. die anhaltende Gewalt im Osten des Kongo verurteilt. Nach seinem Mittagsgebet am Sonntag auf dem Petersplatz sicherte er sicherte er der betroffenen Bevölkerung vor Tausenden Pilgern seine Nähe und Solidarität zu. Zudem forderte er die Konfliktparteien dazu auf, jede Form von Gewalt einzustellen. Unter Achtung des laufenden Friedensprozesses müsse ein konstruktiver Dialog gesucht werden, so das Kirchenoberhaupt.
weltkirche.de mit Information von Fides und KNA
15.12.2025, 16:23 Uhr: Papst-Aufruf hinzugefügt
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