Turn Debt into Hope - Erlassjahr 2025
Bündnis fordert Schuldenerlasse für einkommensschwache Länder

Erlassjahr 2025: Raus aus der Schuldenkrise

Berlin/Düsseldorf ‐ Die Kampagne „Erlassjahr 2025“ ist offiziell gestartet. Zahlreiche Organisationen aus der Zivilgesellschaft setzen sich für Schuldenstreichungen für Länder des Globalen Südens ein, um die Lebensbedingungen von Millionen Menschen zu verbessern.

Erstellt: 20.03.2025
Aktualisiert: 20.03.2025
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Die Erlassjahr-Kampagne nimmt an Fahrt auf. „Wir wollen mit einer starken zivilgesellschaftlichen Stimme sprechen und das Jahr 2025 zu einem Jahr der Schuldenstreichung machen“, erklären Kristina Rehbein und Klaus Schilder für das Kampagnenbündnis. Viel zu lange sei zugesehen worden, wie sich die weltweite Schuldenkrise immer weiter zuspitzt.

Wie aus dem jüngsten Schuldenreport 2024 hervorgeht, der von der Initiative erlassjahr.de und dem Hilfswerk Misereor herausgegeben wird, haben das ungerechte Finanzsystem und die Auswirkungen der Corona-Pandemie sowie der Krieg gegen die Ukraine dazu geführt, dass verschuldete Staaten im vergangenen Jahr so viel wie noch nie an ihre ausländischen Gläubiger zurückzahlen mussten.

„Eine fortschreitende Überschuldung von Staaten verstärkt Armut und Ungleichheit,“ mahnt Klaus Schilder, Experte für Entwicklungsfinanzierung bei Misereor. Staatliche Sozialleistungen, Investitionen in die Infrastruktur oder Gelder zur Armutsbekämpfung würden massiv gekürzt, um den Schuldendienst zu bedienen. „Neue Staatsschulden müssen aufgenommen werden, um die alten abzubezahlen – ein Teufelskreis“, so der Experte weiter. Nach Ansicht des Erlassjahr-Bündnisses können faire Schuldenerlasse hier Abhilfe schaffen und hochverschuldeten Staaten wie beispielsweise Sri Lanka den nötigen Spielraum geben, dringend benötigte Investitionen in soziale Grunddienste und soziale Gerechtigkeit zu finanzieren.

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2025 als Chancenjahr?

Mit der nun auch in Deutschland gestarteten Kampagne „Erlassjahr 2025“ soll auf diese Problematik aufmerksam gemacht werden. „Gemeinsam mit den mittragenden Organisationen hier in Deutschland und an der Seite von hunderten Organisationen weltweit appellieren wir an die internationale Gemeinschaft und speziell an die deutsche Bundesregierung, das Schuldenproblem endlich an der Wurzel zu packen und Ursachen bekämpfen“, erklärt Kristina Rehbein, Politische Koordinatorin bei erlassjahr.de.

Ihrer Ansicht nach brauchen die Länder des Globalen Südens mehr Mitspracherecht, wenn es um die Bewältigung ihrer Schuldenlast geht. Entscheidungen über Schuldenstreichungen müssten im Rahmen der Vereinten Nationen verhandelt werden und nicht in den Gläubiger-Clubs des Globalen Nordens. „Dafür braucht es endlich ein faires und transparentes Staateninsolvenzverfahren“, so Rehbein.

Ein entscheidender politischer Moment diesbezüglich könnte die vierte Entwicklungsfinanzierungskonferenz der Vereinten Nationen (FfD4) werden, die Ende Juni in Sevilla stattfindet. Nach Ansicht von Misereor und der erlassjahr.de-Kampagne bietet FfD4 die Chance, das globale Schuldenregime unter Berücksichtigung von ökologischen und sozialen Entwicklungszielen zu reformieren.

Turn Debt into Hope

Die internationale Kampagne „Erlassjahr 2025 – Turn Debt into Hope“ will den Druck auf politische Entscheidungsträger*innen verstärken, in diesem Jahr rasche und verbindliche Lösungswege aus der Globalen Schuldenkrise zu finden. Bis Anfang 2026 sammeln dazu soziale und kirchliche Organisationen weltweit Unterschriften.

In Deutschland wird die Kampagne vom katholischen Hilfswerk Misereor und dem deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de koordiniert. 35 entwicklungspolitische Organisationen, kirchliche Gruppen und Institutionen haben sich dem Appell bereits angeschlossen. Im Laufe des Jahres soll es weitere Aktionen und Mitmachelemente geben.

Hoffnung macht dabei ein Beispiel aus der Vergangenheit: Bereits in den späten 1990er Jahren hatte sich die Kampagne „Erlaßjahr 2000“ bereits sehr erfolgreich international für Schuldenerlasse engagiert.

Mitmachen

Mehr Informationen sowie die Petition zum Unterzeichnen finden Sie hier:

https://erlassjahr2025.de/

weltkirche.de /dr /Misereor

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