Turn debt into hope: Erlassjahr 2025
Erlassjahr 2025

Katholische Hilfswerke fordern Schuldenerlass für Klimaschutz

Bonn  ‐ Naturkatastrophen bürden armen Ländern immer höhere Ausgaben auf. Das Geld fehlt dann für Investitionen in die Klima-Anpassung. Aus Sicht von Entwicklungsorganisationen ist ein Schuldenschnitt unerlässlich.

Erstellt: 03.06.2025
Aktualisiert: 12.06.2025
Lesedauer: 

Angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel verlangen katholische Entwicklungsorganisationen einen umfassenden Schuldenerlass für arme Länder. Dies sei für eine gerechte Lösung unerlässlich, erklärte das internationale Entwicklungshilfe-Netzwerk CIDSE am Dienstag in Bonn. Der Verband, zu dem das deutsche Hilfswerk Misereor gehört, äußerte sich im Vorfeld der Bonner Klimakonferenz, die vom 16. bis 26. Juni stattfindet. Sie dient der Vorbereitung der Weltklimakonferenz COP30 im November.

Konflikte, wirtschaftliche Instabilität, schrumpfende Entwicklungshilfebudgets und der Verlust von Papst Franziskus als einer Schlüsselfigur in der Klimapolitik bildeten eine schwierigen Hintergrund für die Verhandlungen, erklärte CIDSE. Keine Regierung solle dabei in die Situation kommen, zwischen Schuldendienst und Dienst an ihrer Bevölkerung wählen zu müssen.

Der Appell verweist darauf, dass 69,4 Prozent der globalen Klima-Maßnahmen über Kredite finanziert würden. Dies und die Kosten für Naturkatastrophen führten dazu, dass sich arme Länder noch höher verschuldeten; in der Folge gäben sie weniger für die Anpassung an den Klimawandel aus.

Neben einem umfassenden Schuldenerlass fordern die rund 80 beteiligten kirchlichen Organisationen systemische Reformen der internationalen Finanzarchitektur. Es gelte diejenigen Länder, die am stärksten von der Klimakrise betroffen seien und am wenigsten dazu beigetragen hätten, „aus der heimtückischen Schulden-Klima-Falle zu befreien“.

KNA

Mehr zum Thema