
Kämpfe in Kongo treiben 400.000 Menschen auf die Flucht
Genf ‐ Der rohstoffreiche Osten des Kongo kommt nicht zur Ruhe. In dem zentralafrikanischen Land, wichtiger Lieferant von Gold und seltenen Mineralien, leben bereits 4,6 Millionen Binnenflüchtlinge.
Aktualisiert: 24.01.2025
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Im von Konflikten zerrütteten Ostkongo sind seit Jahresbeginn mehr als 400.000 Menschen vertrieben worden. Allein vergangene Woche habe sich die Zahl der neuen Flüchtlinge fast verdoppelt, erklärte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR (Freitag) in Genf. In den Provinzen Süd- und Nord-Kivu leben bereits 4,6 Millionen Binnenflüchtlinge. Auslöser der jüngsten Vertreibungen ist eine Offensive der von Ruanda unterstützten Miliz M23 in der mineralien- und rohstoffreichen Region im Osten der Demokratischen Republik Kongo.
Das UNHCR äußert sich besorgt über die Sicherheit der Zivilbevölkerung. Im Zuge der Kämpfe seien auch Flüchtlingslager bombardiert und beschossen worden. Plünderungen, Morde, Entführungen und willkürliche Verhaftungen von Zivilisten eskalierten. Die Krankenhäuser seien am Rand ihrer Kapazität. Frauen, Kinder und ältere Menschen lebten unter schwierigen Bedingungen und hätten nur begrenzten Zugang zu Nahrung und Wasser.
Am Donnerstag hatte UNO-Generalsekretär António Guterres den militärischen Vorstoß der M23 in Richtung der Provinzhauptstadt Goma in Nord-Kivu verurteilt. Es bestehe die Gefahr eines umfassenden regionalen Krieges, warnte Guterres. Auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag interessiert sich für die Situation in Nord-Kivu. Im Mittelpunkt der Ermittlungen stehen dabei Kriegsverbrechen, die seit dem Jahr 2022 begangen worden sind.
Mitte Januar hatte es aus der Demokratischen Republik Kongo zuletzt positive Nachrichten gegeben. Wie der Missionspressedienst Fides berichtete, konnte der 2023 begonnene Entwaffnungs-, Demobilisierungs- und Wiedereingliederungsprozess von rund 600 Milizionären der sogenannten Selbstverteidigungsgruppe Zaire in der Provinz Ituri weitgehend abgeschlossen werden. Gleichzeitig waren aber die Verhandlungen mit der M23 in Luanda (Angola) gescheitert.
KNA /dr

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