Nach jahrelangen Kämpfen

Kongo und Rebellen unterzeichnen Waffenstillstandsabkommen

Doha ‐ Ein erster, aber wichtiger Schritt: Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo hat einen Waffenstillstand mit den Rebellen im Osten des Landes unterzeichnet. Erste Glückwünsche dafür sind schon eingetroffen.

Erstellt: 22.07.2025
Aktualisiert: 21.07.2025
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Der Konflikt im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat möglicheweise eine wichtige Hürde zu seiner Lösung genommen. In Doha in Katar unterzeichneten Vertreter des Staates und der M23-Rebellen nun ein Waffenstillstandsabkommen, wie das UN-Portal Radio Okapi berichtet. Die Vertragsunterzeichnung markiert das Ende einer dreimonatigen Verhandlung unter Vermittlung von Katar.

Neben einem sofortigen Waffenstillstand verpflichten sich Regierung und Rebellen zu weiteren offenen Verhandlungen über einen endgültigen Friedensschluss. Darin soll auch festgehalten werden, wie die Kontrolle der Regierung im Osten des Landes langsam wiederhergestellt werden kann.

Seit zwei Jahren kämpft die kongolesische Armee in der Region Nord-Kivu im Osten des Landes gegen die vom Nachbarland Ruanda unterstützten M23. Der Miliz gelangen seit Beginn des Jahres große Gebietserfolge, so konnten sie die Provinzhauptstädte Goma und Bukavu einnehmen. Wegen der Kämpfe zwischen Armee und Milizen mussten nach UN-Angaben bereits über eine halbe Million Menschen ihre Heimat verlassen. Sie sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Die Region ist auch wegen Bodenschätzen begehrt.

Ein erster Glückwunsch für das Abkommen kam bereits von Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron. Er begrüße das Abkommen, das durch die Vermittlung Katars zustande gekommen sei, erklärte Macron in Sozialen Medien. „Für das kongolesische Volk und die Region der Großen Seen gibt der Friedensprozess wieder Hoffnung und Vertrauen.“ Frankreich werde mit seinen Möglichkeiten den Frieden unterstützen.

Ob das Abkommen wirklich zu einem Ende des mit Waffengewalt ausgetragenen Konfliktes führt, ist derzeit noch nicht abzusehen. Es hängt auch von den Interessen der Nachbarländer ab, die im Osten der Demokratischen Republik Kongo mitmischen. Zudem sind neben Armee und M23-Miliz weitere paramilitärische Gruppen aktiv.

KNA

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